Sweet home
Schön, Sie haben sich also entschlossen, 750 Millionen Ihrer 29 Milliarden Euro Vermögen in den Bau eines Eigenheims zu stecken. Ist ja auch vernünftig in diesen Zeiten. Was machen Sie also? Bauen Sie Versailles II an der Côte d’Azur? Ein Chalet in der Schweiz? Heuern Sie Rem Koolhaas an oder Peter Zumthor? Oder machen Sie es so wie der reichste Mann Indiens, der Erdölmagnat Mukesh Ambani, und klotzen 27 Stockwerke in zentrale Mumbaier Lage, 173 Meter hoch, 37.000 Quadratmeter nur für sich, die Frau Gemahlin, die drei lieben Kinderlein und die Frau Mama? (Plus für die 600 Angestellten, ohne die es wirklich nicht geht.)
Das angeblich teuerste Privathaus der Welt, im letzten Herbst mit einer zweifellos rauschenden Party eingeweiht, steht nicht weit von meinem Hotel in der Altamount Road im Stadtteil Kemps Corner und ist von mehreren Seiten gut einsehbar. Was vermutlich Sinn der Sache ist. Sechs Etagen sind allein für den Fuhrpark samt eigener Werkstatt reserviert. Im 9. Stock liegt die hauseigene Notfallklinik, im 11. Stock ein Schwimmbad und ein Fitnessclub, ferner gibt es einen Krishna-Tempel, ein Kino, einen Ballsaal und eine Diskothek, drei Gärten und einen Vogelpark. Auf dem Dach befinden sich drei Hubschrauberlandeplätze, damit es beim An-und Abflug der Gäste nicht zu Staus kommt.
Das Haus ist natürlich gut bewacht, aber die Wachen rundherum, die mich mit in den Nacken gelegtem Kopf und Fotoapparat um das Haus streichen sahen, winkten mich nur freundlich über den Parkplatz eines Nebengebäudes in die günstigste Fotoposition.
37.000 Quadratmeter… Die Mutter von Ambani pendelt übrigens zwischen diesem Haus und dem ihres zweiten Sohnes Anil, das nur läppische 14 Stockwerke hoch ist.
P.S. Der landete vorhin auf meinem Fenstersims im immerhin 10. Stock. Kennt sich jemand aus? Ist das ein Bussard? War recht groß. Er guckte mich an wie einen Parsen (sorry, kleiner Insiderwitz).
März 13th, 2011 at 13:51
Hallo Frau Winnemuth,
danke für den Bericht über das kleine Einfamilienhaus ))) Wär jetzt irgendwie nicht mein Geschmack … Was soll man dazu sagen???
Wenn ich mir vorstelle, daß meine Kaffeegäste mit dem Hubschrauber anreisen —- ich muß irgendwie lachen!
Zu dem Vogel kann ich jetzt auch keine definitive Aussage machen. Denk mir nur: Na da ist jedenfalls auch bei Ihnen jemand “gelandet” ))))
Die Welt ist so irre!
Liebe Grüße aus Hinterdupfingen
Renata
März 13th, 2011 at 13:54
Das sieht aus wie eine Fotomontage.. Dieses Haus kann doch gar nicht echt sein :-O
März 13th, 2011 at 13:56
Das Foto sah ich schon in einer Zeitung.es wurde nicht schöner Wen es glücklich macht, bitte
Da bleibe ich doch lieber hier,heute apero im Garten
März 13th, 2011 at 13:59
Als Leserin, die Ihren Blog seid Buenos Aires verfolgt – freue ich darüber, dass sie statt Frust und Flucht einen feinsinnigen Humor entwicklen …. .-)))
Ich wünschen Ihnen weiterhin eine gute Reise!
März 13th, 2011 at 14:51
Liebe Meike, der Gast an ihrem Fenster sieht aus wie ein Mäusebussard – ein wenig zerzaust, (passend zu Mumbai?) Was wiederum Rückschlüsse auf das Mäusevorkommen in der riesigen Stadt zulässt, sonst findet man diese Vögel eher “in Feld und Flur”. Gutes Zeichen??
Weiterhin eine eindrucksvolle Reise wünsche ich Ihnen!
März 13th, 2011 at 14:54
ja, ja, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber wenn Sie schon dort waren, haben Sie sich dann auch (mehr oder weniger) nebenan im La Vie etwas erholt?
März 13th, 2011 at 15:32
Wohin wird es im April gehen? Wohl nicht nach Japan…
März 13th, 2011 at 16:53
Liebe Frau Winnemuth,
der von Ihnen sehr treffend fotografierte Vogel ist ein Schwarzmilan, ein in Indien häufiger Großstadtvogel mit Leibspeise Ratten.
Weiterhin eine spannende Reise und viele Grüße aus Oberbayern,
Susanne M.
März 13th, 2011 at 17:21
Mal ehrlich, wer brauch denn eine eigene Notfallklinik……zuviel Geld macht die Menschen verrückt.Ich hoffe er spendet auch was anstatt nur Unsinn damit zu machen?!
Ich habe das Haus ebenfalls mal in einer Zeitung gesehen. Es erinnert mich an das Spiel “Jenga” auch bekannt als “Lass den Turm stehen”. Mitten im Spiel sieht der Turm dann auch so ähnlich aus. Na hoffen wir mal das DIESER denn stehen bleibt.
März 13th, 2011 at 17:29
Ich finde so ein Haus in einem Land, in dem Menschen kaum frisches Wasser haben, eine Frechheit! Musste dennoch sofort an Ihre Bekanntschaften M, B und U denken und kann mir vorstellen, dass die sich mit so einer Unterkunft gut anfreunden könnten
März 13th, 2011 at 17:48
da hatten die maharadschas mit ihren palästen etwas mehr stil.
März 13th, 2011 at 17:59
Sehr interessanter Blog, ich bin gespannt wie es weiter geht.
Zum Haus: Ich finde die Bauweise interessant, sie hätten doch mal klingeln können um zu fragen ob sie ein paar Innenaufnahmen machen können, hätte mich sehr interessiert.
Zum:
Vogel: wenn sie das Gefühl haben, er hält sie für einen Parsen, dann vielleicht mal das Deo wechseln. (kleiner Scherz, nicht bös gemeint)
März 13th, 2011 at 20:16
37’000 m2, ja nee, ist klar. Aber die alten Maharadschas hatten echt mehr Stil…
März 13th, 2011 at 20:23
Hallo Frau Winnemuth,
mir ging der Zeitungsartikel vom 9. März sehr nahe, er hat mich bewegt.
Darf ich Fragen, ob Sie etwas wissen wie es dem Jungen geht, wissen sie, bei wem er jetzt unter kommt.
Die Frage passt hier nicht rein, ich wusste nur nicht, wie ich sie sonst anschreiben kann.
Danke für Ihre Antwort, und weiterhin eine tolle Reise. Ich lese Ihre Reiseberichte seit Beginn Ihrer Reise und freue mich jedesmal aufs neue.
Alles Liebe
Diana
März 13th, 2011 at 20:29
Ich hoffe von innen sieht es besser aus als von aussen . Denn die Architektur gefällt mir überhaupt nicht . Augen auf beim Häuserkauf
März 14th, 2011 at 01:56
Bei dem Vogel handelt es sich um einen schleswig-holsteinischen Bart- oder Lämmergeier (Gypaetus barbatus neumuensterensis communis). Er ist gefährlich und greift sogar Kleinwagen an. Ich frage mich, wie er so weit vom Kurs abkommen konnte.
März 14th, 2011 at 18:01
37 000 Quadratmeter wären mir irgendwie zu groß. Da würde ich mich bestimmt drin verlaufen
Was das für ein Vogel ist, weiß ich leider auch nicht, da kenne ich mich nicht so gut aus. Er hat aber auf jeden Fall nett in die Kamera gelächelt