Abendmahl

Setzen wir nach der Reisegarderoben-Parade eine weitere schöne VMDW-Tradition fort: das erste Essen im neuen Heim. In diesem Fall Murgh Angara (Huhn, mittelscharf mit Koriander und Minze), Paneer (der typisch indische ricottaeske Käse, hier mit Paprika und Kokosmilch), Naan (in Butter gebratenes Brot) mit extra Chili und ein Wassermelonen-Gurken-Saft (nicht im Bild) im hoteleigenen Restaurant, in dem ich die einzige Europäerin war und die einzige, die allein am Tisch saß. Sonst nur lustige indische Großfamilien. Das macht mir nichts, ich hatte viel zu gucken, vor allem: Cricket im Fernsehen. Derzeit wird die Cricket-WM in Indien, Bangladesh und Sri Lanka ausgetragen. Im Unterschied zu den üblichen Test Matches, also Länderspielen, die fünf Tage lang dauern (ganz recht: ein Spiel, jeweils sechs Stunden am Tag, unterbrochen von Mittags- und Teepause), sind World Cup-Spiele auf nur einen Tag beschränkt, das macht die Veranstaltung, die alle vier Jahre stattfindet, für Cricketverhältnisse zu so etwas wie Blitzschach. Ich verstehe nicht das Geringste von Cricket, aber das wird sich im Lauf der nächsten Wochen garantiert ändern, denn die Spiele laufen hier immer und überall, in allen Restaurants, die Zeitungen sind voll davon. Das Ganze wird mit ähnlich religiöser Hingabe zelebriert wie eine Fußball-Weltmeisterschaft im Westen. Wie gesagt: Ich habe keine Ahnung, aber bereits einen Helden: Hashim Amla, den Schlagmann der südafrikanischen Nationalmannschaft, oben rechts. Super Typ, anscheinend mit einem Puls wie ein Reptil. Noch niedlicher mit seiner kleinen Drahtbrille.

4 Antworten to “Abendmahl”

  1. Simone Says:

    So, jetzt hab ich Hunger! Das Naan dort wird ganz sicher um Längen besser schmecken als das was man so in deutschen Supermärkten erhalten kann-und das finde ich schon sehr lecker. Ich hoffe doch sehr auch weiterhin hier kulinarisches zu finden, die indische Küche bietet da ja so einiges.
    Cricket-keine Ahnung, wird sich bei mir auch sicherlich nicht so schnell ändern ;-) .
    Hach ja, wenn man nicht selbst an so Orte reisen kann, so freut es mich umso mehr hier teilhaben zu dürfen!

    Alles Liebe
    Simone, die wohl weit mehr Kleidung durch die Welt schleppen würde und es faszinierend findet wie man doch reduziert auch für jeden Anlass passend gekleidet sein kann!

  2. MonikaZH Says:

    indisches Essen. Ich meine, INDISCHES ESSEN… Original, scharf oder mittelscharf oder sanft, auf jeden Fall lecker, – ich beneide Sie darum so heiss, das können Sie sich nich vorstellen. Und hoffe auf vieleviele Foodberichte, damit mir der Sabber aus den Mundwinkeln tropft. (Haben Sie übrigens in BsAs niemals Bife de Lomo gegessen? So ein richtig gutes, butterzartes? – Dann hätten Sie etwas verpasst…).

    Ich bin sehr sehr neugierig auf Ihre Berichte aus Mumbai, diese Stadt die mich (wie das Land) einerseits so sehr fasziniert und vor der ich andererseits – wie vor diesem riesigen Land – ungeheuren Respekt habe, Stichwort Armut.

  3. Andrés Says:

    Mir scheint, dass Essen ist auf lange Sicht deutlich abwechslungsreicher als in Buenos Aires, auch wenn Du die Steaks garantiert vermissen wirst – die dürften hier wohl kaum auf dem Speisezettel stehen. Oder ist das mit den heiligen Kühen nur ein Märchen?

  4. meike Says:

    @Andreas: nein, stimmt wirklich. Es gibt nur Huhn, Lamm/Hammel oder Fisch. Was ja nichts Schlechtes ist.