Buenos dias
Es könnte sein, dass ich jetzt ein bisschen Blödsinn schreiben, denn mein Hirn ist Matsch. Ich bin heute um 11 Uhr morgens in Sydney losgeflogen und bin nach 11 Stunden Flug um 10 Uhr desselben Morgens in Buenos Aires gelandet. Ich eile Deutschland jetzt nicht mehr zehn Stunden voraus, sondern hinke ihm vier Stunden hinterher. Wunderbare, verwirrende Datumsgrenze.
Das da oben trägt zu meiner Verwirrung nur noch mehr bei: meine Wohnung für diesen Monat. Ein Belle Epoque-Palast in der Avenida Callao, 140 Quadratmeter über zwei Geschosse für knapp 1000 Euro, vorne zur Straße raus brüllend laut, oben im Schlafzimmer gottlob ruhig. Die Wohnung gehört Jeff Tobin, einem amerikanischen Kulturanthropologie-Professor aus Los Angeles mit Schwerpunkt Lateinamerika. Letztes Themenfeld: Männlichkeitsforschung am Beispiel von argentinischem Fußball, Tango und Asado (das hiesige Wort für Barbecue). Im Bücherschrank steht viel Wissenschaftliches zum Thema Macho, aber auch ein guter Meter über die Soziologie des Essens. (Ehrlich, ich kann nichts dafür, es verfolgt mich.) Jeff ist mit einer Argentinierin verheiratet und nutzt die Wohnung immer mal wieder ein halbes Jahr, ansonsten vermietet er. Auch dieses Zuhause habe ich über das bereits erwähnte Sabbatical Homes gefunden. Unten hockt neben dem Lift, bei dem man immer erst zwei Scherengittertüren öffnen und schließen muss, bevor er fährt, ein Concierge, der sich fast verrenkt, um mir behilflich zu sein. Ich merke schon: 1,83 Meter und blond – das wird mir noch viel Spaß machen in diesem Land.
Sofort ist das Leben ein anderes in solcher maroder Pracht. Die erste Mahlzeit – ein halbes gebratenes Huhn aus dem Supermarkt gegenüber, ein Bier aus der hier üblichen Literflasche, ein Kännchen Mate-Tee – wird deshalb am Tisch in der Bibliothek eingenommen, an dem ich locker 12 Leute bewirten könnte. Ab nächster Woche werde ich einen Spanischkurs machen, aber wenn ich mir die Bierflasche so durchlese, müsste ich auch ohne ganz gut durchkommen: „Desde 1890 la cerveza preferida de los Argentinos“, das kriegt man mit großem Latinum alles hin.
Januar 31st, 2011 at 20:18
juhu! eine fantastische bleibe hast du da gefunden- beneidenswert!
Januar 31st, 2011 at 20:23
hey Meike, DU machst das tatsächlich…jeden Monat in einer anderen Wohnung woanders auf der Welt. verrückt verrückt…dank jauch…beneidenswert…toll! Viele Grüße aus Hamburg
Januar 31st, 2011 at 20:29
Was für ein Traum von Wohnung … Neid! Beste Wünsche nach dem vielversprechenden Auftakt für einen wunderbaren Aufenthalt in der Stadt des Tangos (und vielleicht findet sich bald ein passender Tangotänzer?)!
Januar 31st, 2011 at 20:31
Wie spannend!
Januar 31st, 2011 at 20:36
Toll, toll, toll! Sabbatical Home, das merk`ich mir! Viel Spaß weiterhin und Gruß aus dem eisigen München.
Januar 31st, 2011 at 20:47
tolle Wohnung! und bestimmt auch eine tolle Stadt!
Ganz viel Spaß und eine wunderschöne , spannende Zeit!
Die Eindrücke und die Erlebnisse werden bestimmt ganz anders sein als in Sydney, so dass viel Tolles auf Sie wartet;
Essen – und ja, Essen gehört auf jeden Fall dazu: erst Recht, wenn frau auf Reisen is(s)t.
Gruß, Dagmar
Januar 31st, 2011 at 20:54
Na servus, das “servus” klingt ja fast wie “cerveza”, Frau Winnemuth! Großes Latinum hilft sicher … Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht! Herzliche Grüße aus Berlin.
Januar 31st, 2011 at 20:54
Hach… Als ich gerade die Stelle mit den Ankunftszeiten und dem Flug gelesen habe, da hat es bei mir zum ersten Mal im Bauch gekribbelt, seit ich dieses Blog lese. Da hab ich gedacht: Krass, sie macht das wirklich. Meike Winnemuth macht die Welt so klein und beherrschbar, wie sie ihr gefällt.
Ein schönes Gefühl, finde ich, in der weiten Welt irgendwie so einen Anker zu haben, der sich selbst jeden Monat woanders hinwirft, und zu dem man per Klick immer mal hinreisen kann.
Ich bleibe gerne an Bord!
Januar 31st, 2011 at 21:22
Ein weinendes Auge, es ist doch tatsächlich schon ein Monat vorbei und ein großes, lachendes Auge, es sind noch wundervolle 11 Monate, die ich weiter verfolgen darf und ein bißchen mitreisen.
Danke!
Januar 31st, 2011 at 21:48
Viva il grande Latinum!
Io parlo nix spanisch, aber comprehendere a little bit!
Viva!
T.
P.S:
Eine gute Zeit.
Januar 31st, 2011 at 22:09
Kann mich nur anschließen: danke für den schönen, süchtigmachenden Blog, und dafür, mitreisen zu können! — Viel Glück, viel Spaß, und bleiben Sie behütet! Und: möge die Neugier nicht ausgehen…
Viele Grüße aus dem kalten grauen HH –
Vita
Januar 31st, 2011 at 22:10
deine Blogs sind ein Traum, weiter so! Ein Grund mehr jeden Tag vorbei zu schauen ;o)
Januar 31st, 2011 at 22:28
ich bin schon sehr gespannt auf die ersten eindrücke in argentinien!
eine wundervolle zeit wünsche ich.
Januar 31st, 2011 at 23:15
Die Wohnung ist ja wunderschön! *_*
Februar 1st, 2011 at 05:58
Ja, finde ich auch. Und schon gesehen? Die Stühle um den Tisch sind zwei Sorten, sorgfältig abwechselnd gestellt… Liebevollst.
Februar 1st, 2011 at 06:21
Ach, was war ich gespannt auf die ersten Eindrücke aus der neuen Stadt… Und schon bin ich wieder restlos begeistert.. Die Wohnung: ein Traum! Ein wenig Fernweh macht sich breit .
Ich wünschen Ihnen ein paar interessante, inspirierende und spannende Wochen!!!
Liebe Grüße aus OWL (-5°C)
Ulrike
PS: Die Sache mit dem Jetlag kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Wie “fühlt” sich das an??
Februar 1st, 2011 at 07:06
Entzueckend, die Bude! Du sprichst mir immer mehr aus der Seele. Ausgerechnet Buenos Aires und Sidney waren mir auf meinen Weltreisen immer die liebsten Staedte. Jetzt musst Du nur noch die alte Tangoschule finden, deren Namen ich sinnigerweise vergessen habe, es gibt wohl mehrere und sie nehmen auch grosse blonde Frauen. Da kannst Du vielleicht Spass haben!
Also, enjoy. Viele liebe Gruesse aus HK,
Lisa (Ex-Stocker)
P.S: Falls Dir in Shanghai fad wird, komm ich Dich besuchen. Word!
P.P.S: Vielen Dank fuer den Wedekind-Tipp. Weiss auch nicht, wie das passieren konnte – aber den Blog kannte ich noch gar nicht.
Februar 1st, 2011 at 07:49
Oh wie wunderschön die wohnung, und es bestätigt sich immer wieder ‘reisen macht süchtig’.
dein projekt ist ne wucht.
ich wünsche weiterhin grandiose ein- und ausblicke!
gabriele
Februar 1st, 2011 at 07:55
Wow, eine tolle Unterkunft! Und wer weiß, vielleicht brauchst du ja deinen großen Eßtisch bald schon? Spanisch-Kurs, evtl. noch Tango, da findet man doch schnell Anschluß
So oft ich über Latein mal fluchte (Latein seit Klasse 5 bis zum Abi)-ich weiß es zu schätzen es gelernt zu haben, und wenn es nur für so Kleinigkeiten wie dem Aufdruck auf einer Bierflasche ist.
Ich freu mich auf einen neuen spannenden Monat und auf viele Leckereien die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen!
Alles Liebe
Simone
Februar 1st, 2011 at 08:28
Bevor ich Heute ihren Blog las, stellte ich mir die Frage, wie lange wohl so ein Flug von Sydney bis nach Buenos Aires dauert. Nun weiß ich es, vielen Dank.
Das alte Haus gefällt mir sehr gut. Hohe Decken zum Atmen.
Februar 1st, 2011 at 09:10
Tolles Heim! Vor allem der lackierte Parkett im Schlafzimmer und diese lichtdurchfluteten Räume. Eine schöne Zeit wünsch ich ihnen. Und Hut ab, 1,83 m. Donnerwetter!
Grüße aus dem eisigem Ruhrpott
Februar 1st, 2011 at 09:17
Tolle Wohnung. Aber da ich gerade meinen Staubsauger quälen will, stellt sich mir die Frage, ob im Mietpreis auch die Reinigung der Wohnung enthalten ist. Wenn nicht, sehe ich schwarz für viele nette Stunden in Buenos Aires!
Februar 1st, 2011 at 09:45
Die Wohnung ist wirklich eine Wucht. Ich wünsche dir ganz viele tolle Begegnungen und Erlebnisse und freue mich darauf via Blog dabei sein zu dürfen. Alles Gute ,
herzliche Grüße aus dem grauen und kalten Hamburg von Margit.
Februar 1st, 2011 at 10:05
Sie nennen ja diesmal die Höhe der Miete.
Darf ich mal ganz neugierig fragen, wie hoch die Miete für die Wohnung in Sidney war (und wieviel qm)?
Februar 1st, 2011 at 10:30
tolle wohnung, ja. aber sagt denn niemand was über das huhn? ich will auch so ein huhn. ist eh gleich mittag.
lieber gruß aus münchen! (gscheid schattig)
ps: große freude dieser blog. DANKE dafür. vielleicht lass ich mich selbst zu einem inspirieren. “vor mir der mac” oder “unter mir der drehstuhl”… naja, das ist ausbaufähig
Februar 1st, 2011 at 11:55
Wahnsinnswohnung! Ich beneide Sie schon wieder ein bisschen wegen der vielen neuen Eindrücke. Aber wenn ich jeden Tag so Ihren Blog lese, habe ich immer das Gefühl ein bisschen daran teilzuhaben. Ich finde Ihren Blog prima und freu mich auf die nächsten ca. 334 Einträge! Viele Grüße aus dem kalten Osnabrück!
Februar 1st, 2011 at 14:07
Ein Quilmes. Man gewöhnt sich an alles… Avenida Callao? Gute Ecke…
Februar 1st, 2011 at 14:59
Hey Du meine Guete! Pass auf, dass Du Dich in der Wohnung nicht verlaeufst! Aber die Stadt ist ja sicher noch groesser…und ist Buenos Aires nun so, wies die Wohnung verspricht?
erstmal wuensche ich guten Schlaf…..liebe Gruesse aus Shanghai!
Februar 1st, 2011 at 15:49
Liebe Maike,
du musst unbedingt in eine der vielen tollen Eisdielen gehen und dich durch die unglaublich leckeren Köstlichkeiten probieren – das ist nämlich erwünscht. Mein Favorit: Dulce de Leche-Eis!!!
Februar 1st, 2011 at 15:57
Liebe Meike,
mein Mann möchte wissen, ob das argentinische Bier dem deutschen Bier bzw. selbigen Ansprüchen entspricht…..Herzliche Grüße aus HH.
Februar 1st, 2011 at 16:20
@Gisela: Quilmes ist kein Erweckungserlebnis, aber wenn es kalt genug ist, schmeckt ja fast jedes Bier, finde ich.
@Ulrike: Das Tolle am Jetlag ist, dass man für ein paar Tage quasi quer zum Alltag lebt, nicht im Takt ist. Um fünf Uhr nachmittags ins Bett, um drei Uhr nachts wieder wach – ich mache in den wachen Stunden dann Dinge, die nicht vom Alltag vorgeschrieben sind, und freue mich diebisch über die ergatterte Zeit. Noch habe ich keine Termine hier in Buenos Aires (die kommen meist schneller, als mir lieb ist), da ist es egal.
Februar 1st, 2011 at 17:13
Viel Spaß in Buenos Aires und in einer solch tollen großen Wohnung
Februar 1st, 2011 at 19:21
…und wer wohnt in Ihrer Wohnung in Deutschland????
Franziska
Februar 1st, 2011 at 19:55
@Franziska: meine beste Freundin. Die sucht nämlich gerade eine bezahlbare Wohnung in Hamburg, und solange sie keine findet, passt sie auf meine auf. Klassische win-win-Situation.
Februar 10th, 2011 at 19:12
die wohnung ist super und du hast recht. das große latinum ist wirklich eine hilfe beim spanisch lernen.