10 Dinge, die ich in Sydney gelernt habe

1. Ukulele spielen
2. Jeden Morgen kalt duschen. Auf einer Tüte des Sportklamottenlabels Lululemon stand „Tue jeden Tag etwas, wovor du Angst hast“. Auch wenn ich mich normalerweise nicht nach Plastiktüten richte: Dies leuchtete mir ein. Und ich dachte mir: Warum bringen wir das nicht gleich am Morgen hinter uns.
3. Den Tim Tam Slam. Dazu beißt man von den hiesigen Lieblingsschokokeksen Tim Tams zwei gegenüberliegende Ecken ab und saugt Kaffee oder Tee durch den Keks. Dann schnell in den Mund damit, bevor er zerbröselt. Superleckere Sauerei.
4. In Ländern mit Linksverkehr wird auch auf der linken Seite des Bürgersteigs gegangen.
5. Man muss sich nicht entscheiden, man kann einfach alles machen. Das hat mir meine Kneipenbekanntschaft Michelle beigebracht, die zwei Staatsbürgerschaften hat, zwischen London und Sydney pendelt und sowohl als Rechtsanwältin wie auch als Schauspielerin arbeitet.
6. „No worries, mate“ ist eine sehr brauchbare Weltanschauung. Das australische Mantra, das nur sehr unvollkommen je nach Kontext mit „Kein Problem/alles klar/gern geschehen/nur die Ruhe/macht doch nichts“ übersetzt werden kann, hört man circa zehnmal am Tag. Dass Dinge hier grundsätzlich kein Problem sind: schon mal fein. Das „mate“ (ebenfalls sehr grob: „Kumpel“) ist aber fast noch interessanter. Vor elf Jahren gab es mal ein Referendum zur australischen Verfassung, und es wurde ernsthaft debattiert, ob man den Begriff „mateship“ in die Präambel aufnehmen sollte. Es klappte dann doch nicht, aber egalitäre Freundlichkeit als Verfassungsgrundsatz: was für eine hinreißende Idee!
7. Wasser ist ein Heilmittel. Besonders, wenn man jeden Tag drauf schaut.
8. Menschen, die noch nicht alles von sich wissen, sollten eine Hydrocolontherapie machen. Bringt zwar nichts, aber ich finde ja, dass man alles, wirklich alles mindestens einmal ausprobiert haben muss. Wer kräftig lachen will, schaut sich das hier an.
9. Es gibt eine Eiscrememarke namens „Skinny Cow“, die auch noch schmeckt. So gut, dass man locker vier Portionen essen kann. Was möglicherweise kontraproduktiv ist.
10. Näher ran ist besser als weiter weg. Das gilt wahrscheinlich auch noch für anderes als das Fotografieren.

11 Antworten to “10 Dinge, die ich in Sydney gelernt habe”

  1. Michael Iwanowski Says:

    Meike, ich wünsche Dir eine gute Weiterreise. Und eine kleine reinigende “Gehirnwäsche”, um für die neuen kommenden Eindrücke bereit zu sein. Dafür sorgt in besonderer Weise – zumindest bei mir – ein Langstreckenflug. Trotzdem ist Abschied oft immer auch ein klein bisschen Sterben, ich weiss es gerade aus meiner Zet in Australien.

    “Never do today, what you can put of till tomorrow.” – Diese “Weisheit” habe ich damals von den Aussies mitgenommen, klappt aber nicht immer in Europa…

  2. Silke Says:

    Ich würde gern noch ergänzen:
    11. Es gibt auf der Welt keinen schöneren Ort als Sydney.
    Gibt es es eigentlich ein bestimmtes Lied, das Sie in diesem Monat begleitet hat, quasi den ‘Sydney-Song’?

    Gute und sichere Weiterreise!

  3. Sandra Says:

    Liebe Maike,

    unglaublich finde ich auch, dass schon ein Monat vorbei ist. Vielen Dank für die schönen Berichte aus Sydney und diese tolle Liste. Besonders “No worries, mate” gefällt mir sehr:-) Es war wie immer eine Freude das alles zu lesen. Ich finde ein wenig Abschiedsschmerz gehört dazu, wenn man etwas gern mag oder lieb gewonnen hat. Ich wünsche dir einen sehr guten Flug nach Bueno Aires und gutes Einleben dort. Viele Grüße Sandra

  4. Sabine Says:

    Ach ja, genau TimTams… ich liebe sie!

  5. Amelia Says:

    Ohja, der Linksverkehr … selbst auf den Rolltreppen und wenn man dann wieder im Rechtsverkehr steckt ist plötzlich alles verwirrend. >.<
    Guten Weiterflug!

  6. Daniela Says:

    Danke für die vielen witzigen/ überraschenden/ schrägen Eindrücke aus Sidney. Guten Flug und guten Start in Buenos Aires, ich bin online mit dabei ;-)

  7. meike Says:

    @Silke. Unoriginell, aber: die inoffizielle Nationalhymne Waltzing Matilda in der Kriol-Version von Ali Mills. Schon, weil ich mit ihrer Hilfe gelernt habe, das Ding auf der Ukulele zu spielen.

  8. Aimée Says:

    Am letzten Tag in Sydney ist es vielleicht etwas spät – aber es mag für die anderen Städte noch reichen…

    Aus “Einige wenige Regeln zum Dienste derjenigen, die noch nicht gereiset haben” (Der Patriot, Hamburg 1725) hat es mir besonders die Nr. 18 angetan: “Suche Bekanntschaft mit einem ansehnlichen fremden Minister, einem wackeren Geistlichen des Landes, und mit einem Apotheker.”

    Andere Hinweise (Schleppe Dich nicht mit grosser Bagage – gehe fleissig in die allerberühmtesten Caffee-Häuser – meide alle überlüssige Pracht) scheinen mir bei Dir obsolet *lächel*
    Nur – wie ist es mit: Scherze mit keinem Italiener, spiele mit keinem Franzosen, zeche mit keinem Deutschen.

    In diesem Sinne: gute (Weiter-) Reise
    wünscht Aimée

  9. Margit Steltner Says:

    Vielen Dank für die interessanten und unterhaltsamen Berichte. Sydney hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war ein Vergnügen, jeden Tag vorbei zu schauen und hat natürlich auch bei mir die Sehnsucht nach der Ferne geweckt.
    Alles Gute für Buones Aires
    Herzliche Grüße, Margit.

  10. Paula Prill Says:

    Hach, der Tim Tam – Slam, mit Abstand das beste was jemals erfunden wurde! :)

    Viel Spaß auf deiner weiteren Tour!

    Liebe Grüße

  11. Vor mir die Welt… » Willkommen im Club Says:

    [...] gleich doppelt gefreut: Nicht nur würde ich Michelle Witton wiedersehen (sie ist Punkt 5 meiner 10 Dinge, die ich in Sydney gelernt habe), wir würden uns auch im BAFTA Club treffen, in dem sie Mitglied ist. BAFTA ist die British [...]