Tränentreibend

Das Schöne daran, am anderen Ende der Welt zu sein, ist die Tatsache, dass die Definition von „Welt“ eine radikal andere ist. Die unmittelbaren Nachbarn sind um Längen interessanter als etwa Europa oder die USA. Im Auslandsteil des Sydney Morning Herald bekommt der deutsche Dioxin-Skandal gerade mal eine Spalte, ein anderes Lebensmittelproblem dagegen eine halbe Seite. Denn die Lage in Indonesien sei ernst: Die Chili-Preise haben sich aufgrund von Ernteausfällen vervierfacht, auf 11 Dollar das Kilo. Das ist eine nationale Katastrophe in einem Land, das Chili schon zum Frühstück braucht – und eine medizinische dazu. Die Ärzte melden Kopfschmerzattacken und andere Entzugserscheinungen durch heruntergeschraubten Chili-Konsum. „Auf Reis kann man verzichten, doch für Chili gibt es keinen Ersatz“, sagt der frühere Landwirtschaftsminister H.S. Dillon. Um die Chilischoten zu finanzieren, muss also an anderer Stelle gespart werden. Eine Frau aus Jakarta wird zitiert: „Normalerweise kaufe ich ein Kilo Huhn pro Woche. Jetzt ein halbes.“

8 Antworten to “Tränentreibend”

  1. *Tasiaa Says:

    Ver*schärfte* Bedinungen!

    Salut!
    *Tasiaa

  2. claudia casa... Says:

    Hallo Meike,

    freue mich auf jeden neuen Beitrag – viel Spaß weiterhin …

    LG CC

  3. Septembersonne_ Says:

    Was manche so für Probleme haben!

  4. Annette Bopp Says:

    Hi Meike, wie hast Du denn diese Traumwohnung gefunden? Ich war vor 21 Jahren in Sydney, nicht so lange wie Du, und leider ist mir der Bridge Climb entgangen. Wie toll ist das denn? Wir sollten das bei der Köhlbrandbrücke einführen, das ist dann aber nur was für Kletterer… Viele Grüße aus dem nassgrauen Hamburg (wäh…) – Annette

  5. meike Says:

    @Annette: über Sabbatical Homes, eigentlich eine Haustauschbörse für Gastprofessoren, aber auch für Normalsterbliche zugänglich, die einfach nur kurzfristig was mieten wollen.

  6. Hollow Skai Says:

    Hallo Meike,
    besuchst du auch die Art Gallery of New South Wales?
    „Der Name mag wenig prickelnd klingen, aber das Museum gehört zu den faszinierendsten Kunstpalästen der Welt. Es steht in einem Park hoch über den Zwillingswahrzeichen der Stadt: der Brücke und der Oper. Wie beim Kreml betritt man es praktisch im obersten Stockwerk und bewegt sich dann über mehrere Rolltreppen nach unten.“ ( Peter Hill in: Sternengucker. Wie der Hippie auf den Leuchtturm kam)
    Alles Gute
    Hollow

  7. meike Says:

    @Hollow: Ich warte auf einen kühlen, verregneten Tag…

  8. Nicole Says:

    Erinnert mich an Korea, ich hatte vorher noch nie so viel Chili auf einmal gesehen :-D