Im Norden, Tag 3: Gondar & Simien Mountains

Die orthodox-christliche Kirche Qusquam Mariam außerhalb von Gondar. Eine Feier zum Abschluss der Fastenzeit, zu deren Höhepunkt die Bundeslade aus dem Allerheiligsten herausgetragen und von einer Prozession um die Kirche herum begleitet wird. Wie immer in solchen Fällen war ich zunächst unglaublich befangen und fühlte mich wie ein Eindringling, obwohl mich Netsanet an die Hand nahm. Ich saß eine Zeitlang bei den Frauen im Inneren der Kirche auf einer Bastmatte, ließ mir von ihnen das helle Lilililili-Rufen beibringen, habe furchtbar viel gelacht, weil sie auch so viel lachten, und brach irgendwann in Tränen aus – ich will das gar nicht analysieren, aber es hat viel mit dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu tun, das nach elf Monaten Fremdsein einfach übermächtig wurde. Eine alte Frau neben mir sprach auf amharisch auf mich ein, ich antwortete entschuldigend und tränenübertrömt auf englisch, wir guckten uns an und verstanden uns und verstanden uns auch wieder nicht. Und dann sagte sie, auf italienisch: Come stai? Das hat sie vielleicht mal in den Vierzigern während der italienischen Besatzungszeit gelernt. Und ich sagte: Va bene und heulte gleich noch mehr.

So war das, zu Beginn von Tag 3. Danach fuhren wir weiter in die Simien Mountains. Das seltsam entrückte Gefühl, das man hier oben im Norden hat – als lebte man nach einer Zeitreise wieder in biblischen Zeiten –, setzte sich fort: Ziegen- und Eselsherden laufen über die Schotterstraßen, Weißgekleidete wandern durch die Felder, die immer noch mit Holzpflügen bestellt werden. Ich wanderte an Canyons entlang, saß auf einer Wiese zwischen rotbrüstigen Dschelada-Pavianen, die nur hier im Hochland von Äthiopien leben, schaute zu, wie ihre Jungen die Bäume hochjagten und wieder herunterfielen, und trank abends mit ein paar Engländern am offenen Feuer ein bis mehrere Bier. Ein guter Tag? Ich würde sagen: ein ziemlich grandioser Tag.

„Wozu das Gewehr?“ fragte ich unseren Gebirgsführer Abu. „Hyänen und Leoparden“, antwortete er bündig. Oh. Okay.

Prinzip Hoffnung: Für die 20 bis 30 Touristen, die hier am Tag auf der Hochebene vorbeiwandern, hat ein Dorf einen Souvenirstand aufgebaut.

61 Antworten to “Im Norden, Tag 3: Gondar & Simien Mountains”

  1. Bettina Says:

    Hallo Meike, was ist das für ein Buch ?
    Athiopien gefällt mir von Tag zu Tag besser .

  2. Brigitte Says:

    Sieht aus wie eine Bibel.
    Was mich interessieren würde: wem gehören die Füße?

  3. Almuth Says:

    Ich freu mich so über Ihre Bilder und alles, was Sie schreiben! ES bringt Sonne auch in den dicken Nebel, der hier gerade herrscht! Danke uns alles Liebe!
    Mich interessieren diese Instrumente, die hab ich noch nie gesehen: wie heissen, wie klingen sie?

  4. Almuth Says:

    Natürlich UND alles Liebe (als wär der Nebel auch auf dem Schreibtisch…..)

  5. Petra Says:

    Wow, was für ein toller Monat!

  6. Franka Says:

    Mein Herz so weit.

    Platz für ganz viel Äthiopien.

    der alte Mann und das kleine zerfledderte Buch und ich hör grad Gloria patri … spiritus sanctus …

    F.

  7. Karin Says:

    Es ist doch wirklich unglaublich, was so alles in einen einzigen Tag passt!
    Und was an einem einzigen Tag so passieren kann! Für uns oder mit uns.
    Einfach wunderbar. Punkt.

  8. nicwest Says:

    Dieses Äthiopien ist eine einzige Überraschung.

  9. Babsi Says:

    Es ist schon mehrfach geschrieben worden, aber ich möchte Ihnen auch nochmal ein ganz großes Kompliment für die Bilder aussprechen. Tolles Auge!

  10. jule Says:

    Berührende Worte und Bilder. Danke, dass Du uns so sehr teilhaben lässt.
    Ach, Afrika. Ich war ja nur vier Wochen dort, aber seither sorgen Afrikabilder bei mir für eine besondere Resonanz.

    Weiterhin so bewegende Begegnungen und Erlebnisse – und erholsamen Schlaf, damit auch am nächsten Tag wieder Platz ist für mehr Afrika. ;-)

  11. claus Says:

    @alle hier im VmdW-bus:

    seit heute erscheint der hinweis auf den bericht ueber (interview von) fr.m.winnemuth auch auf der homepage von *MONA LISA*

    unter: programmvorschau 19.nov.2011:

    (zitat MONA LISA) “..ML mona lisa hat die abenteurerin waehrend ihrer reise rund um den globus getroffen, in tel aviv schildert meike winnemuth ihre bisherigen eindruecke…”(zitat ende)

    hier der link: www . monalisa . zdf . de

    mfg.: claus

    <°)))))

  12. Ulrike Says:

    Vielen Dank für diese herrlichen Fotos, ich hätte nie gedacht, daß dieses Land so schön ist.
    Und auch vielen Dank für den Tip mit den gewebten Handtüchern, ich habe meine Bestellung bereits nach 2 Tagen erhalten und werde unter meinen Kolleginnen Werbung dafür machen!
    Weiterhin gute Reise.

  13. Daniela (Le-Sabra) Says:

    Herrliche Bilder, herrliche Landschaft und was für schöne Kinder und die Ausstrahlung von tiefem Glauben berührt mich sehr. Ich kann Ihre Emotionen ein bisschen nachfühlen.

    Auf YouTube habe ich schöne Videos unter dem Stichwort “Ethiopian Music” gefunden, in einigen ist auch der Palast zu sehen.

    Wenn ich könnte würde ich auch sofort nach Äthiopien fahren. Afrika liegt mir schon so lange am Herzen. Hoffentlich klappt es irgendwann einmal.

  14. Croco Says:

    Eindrucksvolle Stimmung, wunderschöne Fotos, klasse Affen.
    Dankeschön.

  15. Nina Grube Says:

    Liebe Meike Winnemuth, Ihre Berichte aus Äthiopien gefallen mir besonders gut. Selbst Ihren Eindrücken aus Addis Abeba, die viele Leser_innen hier eher bedrückend fanden, konnte ich viel abgewinnen, denn, meiner Meinung nach, fangen Sie so das ganze Spektrum von Elend bis Schönheit ein, das es in afrikanischen Gesellschaften oft gibt. Ich habe das selbst auch während verschiedener Afrika-Aufenthalte so erlebt.
    Das Einzige, was mich doch ein bisschen stört, sind Sätze wie dieser “…die Felder, die immer noch mit Holzpflügen bestellt werden.” Warum denn “immer noch”? Warum denn auch nicht?
    Zum Einen finde ich, dass so der Eindruck ensteht, als wäre die anglo-amerikanisch/euorpäische Kultur der Maßstab aller Dinge, was ein ziemlich eurozentrischer Blickwinkel wäre. (Und wenn man es zum Maßstab macht – Argument: Arbeitserleichterung etc.- dann schließt sich für mich die Frage an, wie gut die Entwicklung einer industrialisierten Landwirtschaft für unsere sogenannten “westlichen” Gesellschaften aus klimapolitischen, ökologischen etc. Gesichtspunkten denn wirklich war.
    Abgesehen davon, berühren mich Ihre Bilder und Worte von heute natürlich auch sehr und ich bin grundsätzlich eine begeisterte Leserin!
    Nina

  16. Kristiane Says:

    Wie rührend und lieb die Anteilnahme der alten Frau, als Sie weinten, Frau Winnemuth. Vielleicht ist es doch ganz schön, dass Sie in nicht allzu ferner Zeit wieder zu Hause bei Ihren Lieben sind? Ihre Fotos und Schilderungen sind großartig, wie immer. Vielen Dank!

  17. Kristiane Says:

    P.S.: Bin sehr gespannt auf Mona Lisa morgen, danke Claus, dass Sie nochmal dran erinnert haben!

  18. Franziska Says:

    Fotografieren Sie diesen Monat besonders viel (irre Farben!!!) oder posten Sie einfach mehr?

    Allein beim Anschauen juckt es mir regelrecht in den Fingern, von diesen Bildern einen Bildband zu machen….

    Gute Reise weiterhin!

    Franziska

  19. Norway Says:

    Liebe Meike,

    komme gerade von einer 11-tägigen Ägypten Reise zurück, die abseits der ausgetretenen Pfade am Nil viel Platz für nord-afrikanisches Lebensgefühl lies. Es macht mich glücklich zu lesen, was Sie inzwischen erleben und wie Sie und die virtuellen Mitreisenden im Land angekommen sind. Verschlinge die Bilder, Farben und Worte und weine auch ein wenig mit Ihnen, weil Reisen offen macht für große Gefühle. Herzlichen Dank.

  20. Rabin Says:

    Wirklich grandiose Bilder, am Besten gefallen mir der lesende Mann und die beiden Affen im Feld ;)

    Und solche Momente mit der alten Frau würde ich für die wertvollsten halten, die es geben kann.

  21. Kuschi Says:

    Ob das kleine Mädchen (oder ist es ein Junge) weiss, was ihm demnächst blüht?

    Dennoch scheint Äthiopien ein grandioses Land zu sein und ich danke von Herzen, dass Sie Bilder, Eindrücke und Emotionen mit uns teilen.

    Die Erinnerungen an diese (Zeit-) Reise werden Sie nie mehr verlassen und Erinnerungen sind mit das wundervollste, was wir besitzen.

  22. Kuschi Says:

    PS die Herrschaften scheinen alles recht warm eingepackt zu sein, wie warm/kalt ist es denn dort oben?

  23. Gabi Says:

    WOW! Wieder ein Artikel, der mich von den Socken haut und unter die Haut geht! So toll dieses Weltreisen auch immer klingt, kann ich mir doch auch vorstellen, dass man immer wieder an seine Grenzen kommt. Es ist ja auch immer eine Reise in sich selbst, und was man da so entdeckt … bereichert und stärkt einen sicherlich bis ans Ende seiner Tage. Und ich bin Ihnen dankbar für die Bilder aus einem Land, welches ich nur durch Negativ-Schlagzeilen aus den Nachrichten kenne; diese Landschaft und die dort Menschen sind wirklich atemberaubend!

  24. Annette B. Says:

    Liebe Meike, für mich sind diese Bilder von Deiner Reise in Äthiopiens Norden die eindrücklichsten und berührendsten von allen, die Du bisher gezeigt hast. Und dass Du uns so in Dein Inneres schauen lässt, bewegt mich sehr. Danke!

  25. Anne Siegel Says:

    Liebe Meike,
    es berührt mich tief was Du schreibst und be-schreibst. Es kommt mir vor, als seist Du zum Ursprung des Menschseins gereist, in jeder Hinsicht.
    Ich stelle fest: Wir wissen viel zu wenig über Äthiopien.

    Umso schöner, Teil einer so gebildeten Reisegruppe zu sein.

    Danke an alle hier für die tollen Lese-und Info-Links zu diesem faszinierenden Land!

    Anne

  26. Lisa Says:

    Liebe Meike,
    Danke, dass Du uns nicht nur dieses Land nahebringst, sondern auch davon schreibst, wie es Dich berührt. Ich bewundere Dich, wie Du dieses monatelange “Fremdsein” durchhältst.
    Danke auch für die wunderschönen Bilder.
    Gute Wünsche, Lisa

  27. Felicitas Says:

    Danke, dass ich mitfahren darf! Äthiopien ist für mich die “anderste” Welt bisher.
    LG Felicitas

  28. jule Says:

    @Nina:
    Du schriebst:
    “Das Einzige, was mich doch ein bisschen stört, sind Sätze wie dieser ‘…die Felder, die immer noch mit Holzpflügen bestellt werden.’ Warum denn ‘immer noch’? Warum denn auch nicht? [...]”

    Mir kam es gar nicht so vor, dass darin so die (Ab-)Wertung mitschwingt, die Du anscheinend herausgelesen hast, also so etwas wie “immer noch mit Holzpflug = wie primitiv, wird Zeit für den Fortschritt”. Vielleicht heißt es einfach: “Hier wird weiterhin mit dieser Methode gearbeitet.”

    Klar bringt es die Kenntnis modernerer Agrartechnik mit sich, dass eine Arbeitsweise mit Holzpflügen so empfunden wird, dass “immer noch” damit gearbeitet wird – weil diese Zeit anderswo vergangen ist und somit als “nicht zeitgemäß” empfunden wird, weil “wir” es längst anders kennen.
    Das schließt aber für mein Empfinden nicht automatisch die Schlussfolgerung ein, dass der logische nächste quasimissionarische Schritt zu sein hat, dass den Äthiopiern neuere Gerätschaften und Methoden nähergebracht werden oder dass sie in der Hinsicht endlich aufholen _müssten_.

    Wie Meike es nun genau gemeint hat, weiß ich natürlich nicht, auch nicht, wie gut sie sich mit Landwirtschaft auskennt. ;-)

    In Tansania habe ich vor knapp vier Jahren übrigens beides gesehen: Felder, die mit einem von Rindern gezogenen Pflug bearbeitet werden, und andere, auf denen mittels Traktor vollmechanisiert gepflügt wurde. Und das war beides technisch gesehen ein Fortschritt. Meine Eltern kannten es aus ihren afrikanischen Jahren (Ende 1960er Jahre) noch so, dass dort auf vielen Feldern von Hand gepflügt wurde, also ohne den Einsatz von Zugtieren – was schon eine große Arbeitserleichterung ist und den Boden weit effizienter bearbeitet, als es mittels manuellem Pflügen möglich ist.
    (Mein Vater hat Landwirtschaft studiert, meine Großeltern waren ebenfalls Landwirte – meine Kenntnisse sind trotzdem eher beschränkt…)

  29. jule Says:

    (prophylaktisches PS @Nina: Mein Einwurf ist keinesfalls belehrend gemeint.
    Die Frage zu Vor- und Nachteilen bzw. Folgen industrialisierter Landwirtschaft finde ich übrigens interessant.)

  30. Fanaye Says:

    @jule & @Nina.
    Interessant euch zu lesen und ich würde gerne meine Ansicht kundtun ohne jm persönlich angereifen zu wollen. Es geht mir vielmehr darum, auf Diskurse hinzuweisen, die wir in unseren “westlichen” Kulturen so unreflektiert pflegen. Denn ein Blog, eine Reise, Fotos aus der anderen Fremde sollen doch auch dazu dienen, über neue Aspekte nachzudenken, oder?

    Ich kann Nina nur zustimmen, weil ich auch bei Sätzen, die von der “Rückkehr in die Vergangenheit” sprechen, stutze. Es ist handelt sich um das Hier und Jetzt -die Gegenwart- vieler äthiopischer Landwirte. Weil das Konzept der Landwirtschaft mit Pflugtieren für uns vergangen ist, kann es woanders doch aktuell sein. Wie kann man also von einer Rückkehr in die Vergangenheit sprechen…. Das ist doch eine Vermischung zwei verschiedener kultureller Konzepte/Realiäten.

    Ich denke, dass es im Hinblick auf die auch heute noch nicht erreichte Abkehr vom Eurozentrismus wichtig ist, mit unserer Sprache bewusst und sensibel umzugehen.

    Wie oft lesen wir, auch hier unter den Kommentaren, dass “Afrika” so schön ist, wenn man Meikes Bilder zu -Äthiopien- sieht? Schreiben wir zu einem Bild aus Paraguay/China/Österreich, wie schön doch Lateinamerika/Asien/Europa ist? Der synonyme Sprachgebrauch des Wortes “Afrika” spiegelt um ein weiteres “unser” eurozentrisches Konzept dieses Kontinentes dar! Ist es nicht aufgrund der kulturellen Diversität innerhalb und zwischen den afrikanischen Ländern fehlplatziert von einer homogenen Masse auszugehen? Von daher können wir uns vllt selbst mal den Spiegel vorhalten und etwas darauf achten, wie wir über Andere sprechen….

    Nichtsdestotrotz verfolge ich mit Spannung diesen Blog und habe auch immer mehr das Gefühl, dass Sie, Meike, erfolgreich in die Entdeckung dieses afrikanischen Landes eingetaucht sind!

  31. jule Says:

    Meine Ansicht (auch ohne Angriff, eigentlich seltsam, dass wir das eigens dazuschreiben…):

    Das ist schlicht die Perspektive derjenigen, die reist und das so empfindet – für Meike ist es WIE eine Rückkehr in die Vergangenheit, weil natürlich ihr subjektiver Maßstab anders und europäisch geprägt ist. Sie fühlt sich wie in die Vergangenheit zurückversetzt – dass es dort schlicht Realität und Alltag ist, bestreitet doch keiner, oder?

    Stichwort Zaungast, Stichwort Draufblick statt Einblick – als Gast, der so wenig Zeit hat, kann man eben nur bedingt Einblick bekommen und kann auch nicht anders, als seine Wahrnehmungen mit dem zu vergleichen, was man selbst von anderswo kennt. Ich empfinde da keinen mitschwingenden Vorwurf oder die Wertung, in Äthiopien oder anderen afrikanischen Staaten lebe man hinter dem Mond.

    Mangelndes sprachliches Feingefühl nehme ich bei Meikes Beiträgen definitiv nicht wahr – nicht nur, weil sie professionell schreibt.

    Ich habe neulich auch “Ach, Afrika” geseufzt, wobei meine Sehnsucht speziell Tansania gilt – dem Land, das ich selbst und durch meine Eltern ein bisschen selbst kennenlernen durfte.
    Mir fällt ein Moment ein, in dem ich besonders diese Mischung aus Tradition und Technik der Gegenwart empfand: als wir an einem sehr traditionell gekleideten Massai vorbeifuhren, der zu Fuß unterwegs war und der aus den Falten seines Umhangs ein Mobiltelefon hervorholte und eben telefonierte.

    Es stimmt, Afrika ist groß, Äthiopien nur einer von vielen Staaten. Meikes Eindrücke von dort sind nur Facetten, wollen aber doch auch gar nicht mehr sein als eben eine subjektive Reiseschilderung (jedenfalls empfinde ich das so).

  32. Lisa Says:

    liebe Meike, ich stolperte über ein spannendes Kindle- Buch zum Thema “Bedürfnis nach Zugehörigkeit” :
    http://tinyurl.com/6mp2a2t
    (lässt sich ja bei geklautem Kindle auch auf dem Macbook lesen. Vielleicht aber auch erst nach dem Kulturschock der Rückkehr interessant?)

  33. Ariadne & Penelope Says:

    Ciao Bella *-*, hiermit “verleihen” wir Dir den “Versatile Blogger Award”. Hoffentlich freut’s Dich : )
    http://belletri-stick.blogspot.com/2011/11/auergewohnliches-salonevent-versatile.html

    Viele Grüße von Ariadne & Penelope

  34. claus Says:

    wie schrieb vorhin @anne siegel so treffend: „es ist schoen, teil einer -so gebildeten- reisegruppe zu sein“ sehe ich auch so ! … und @anne siegel schrieb auch: „wir wissen viel zu wenig ueber aethiopien“ ..

    ich will ergaenzen: die meisten (gebildeten) menschen in europa und amerika.. wissen viel zu wenig ueber.. *afrika* / nicht „nur“ ueber aethiopien“ :

    -> afrika ist mehr als drei mal so gross wie europa… afrika besteht aus 58 (achtundfuenfzig!) staaten einschliesslich der div. territorien… afrika wird von ueber einer milliarde menschen bewohnt… gepraegt wird der erdteil von der kulturellen vielfalt seiner unzaehligen voelker.. insgesamt gibt es über 2.000 (zweitausend!) eigenstaendige afrikanische sprachen von denen rund 50 als groessere sprachen gelten..

    auch deshalb ist der hier oben heute gepostete beitrag von @fanaye lesenswert!

    ps: zum hier rege diskutierten thema „ ueber felder, die immer noch mit holzpfluegen bestellt werden…“ : -> ab der minute 02:59 ff und minute 03:34 ff – auf c.kleber’s video (teil-1) ueber aethiopien (mediathek/ zdf/’machtfaktor erde’) kann man (in aethiopien) ueber einen mega-giga- grossen modernsten landwirtschaftlichen maschinen-park (!) nur noch staunen.. (originalton c.kleber: “modernste maschinen.. so weit das auge reicht“..!) aber.. sehen sie selber ! (fuer alle interessierten, die die zwei c.kleber sendungen verpassten..

  35. summergirl Says:

    Wow. Sooo tolle Bilder. Und der Text dazu hat mir einmal mehr gezeigt, warum ich dieses Blog so mag – weil Sie nicht nur berichten “Heute habe ich das und das gemacht”, sondern weil Sie auch beschreiben, wie es Ihnen dabei geht. Ich könnt das nich – Hut ab.

  36. claus Says:

    unter diesem link hier – ist ab sofort ein vier (4) minuten langes vorab-video (trailer) eingestellt ueber m.winnemuth’s ML-interview:

    http://monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,1020210_idDispatch:11096582,00.html

  37. jule Says:

    Ah, gerade wollte ich den Hinweis aufs Video einstellen, Claus war eher dran.

    Wobei ich annehme, dass das vierminütige Video der gesamte Beitrag über Meikes Reise in der Sendung ist und nicht nur ein Trailer.

  38. jule Says:

    In höherer Auflösung in der Mediathek:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1495932/Vor-mir-die-Welt-...

    (Hab ich eigentlich was an den Ohren oder sagt der Sprecher wiederholt “WinneNmuth”?)

  39. Sigrid Says:

    Es gibt im Kino ein SZ-Werbung in der folgende Zeile vorkommt:
    Wer Augen schliesst um Schönes nur zu sehen
    Der wird dem Blinden gleich und Vieles ihm entgehen
    Von all dem weltgewordenem Rest…
    Deshalb – Danke auch an Claus! Ich finde seine Beiträge sehr bereichernd – und spricht nicht auch soo viel
    Begeisterung daraus?! Ich finde auch alle anderen Kommentare immer sehr spannend zu lesen, auch sie machen diesen Blog aus, ich würde mir nur wünschen dass von den Mitreisenden mehr unterschiedliche Meinungen zugelassen werden – und nicht jeder Kritiker mundtot gemacht wird!
    Ihre Offenheit Frau Winnemuth ist bewundernswert, ich habe mich sowieso immer gefragt woher sie die Kraft nehmen so lange alleine durch die Welt zu reisen – die Tränen waren sicher eine Befreiung!
    Weiterhin gute Reise wünscht Sigrid

  40. Renata Says:

    Enttäuschend dieser Beitrag bei ML Mona Lisa. Noch nicht mal den Namen unserer Reiseleiterin kennt der Sprecher richtig! So ein Sch….!!!

  41. Kristiane Says:

    Naja, so schlecht fand ich’s jetzt nicht. Ist halt Häppchenjournalismus für den Sonnabendnachmittag. Zwar befürchte ich wie Jule, dass der Trailer identisch mit dem ganzen Beitrag ist, aber wer weiss, vielleicht gibt’s nachher in der Sendung doch noch ein bisschen mehr.

  42. elke werry Says:

    Liebe Meike, die eindrücke aus äthiopien so schön erzählt und fotografiert. Wunderbar. Bekamen das Gefühl, wir sind auch dabei. Habe sofort sehnsucht bekommen, wieder hinzufahren.
    Fährst Du vielleicht noch in den Süden? Habe dort im vorigen Jahr bei den Konso eine kleine Dokumentation für Brot für die Welt gedreht, hier der Link, wenn es interessiert:http://www.youtube.com/watch?v=SMliCumm5Ww

  43. elke werry Says:

    und noch einer, nur mit musik ohne kommentar: http://www.youtube.com/watch?v=4VS5WhE5iEc

  44. Nina Says:

    @Fanaye: Danke! Besser hätte ich es nicht sagen können. Genau das, was mir bei den Beiträgen aus Äthiopien und den Kommentaren die ganze Zeit durch den Kopf geht.

    @Jule: Das sehe ich anders. Es ist eben, meiner Meinung nach, nie nur die subjektive Wahrnehmung und Perspektive “derjenigen, die reist und das so empfindet”, sondern da scheinen immer gesellschaftlich-kulturelle Bilder über “die Anderen” durch, über “Arika”, das, wie Claus sehr richtig angemerkt hat, ein unglaublich diverser Kontinent ist und nicht etwa ein Land oder eine Kultur. Es ist sehr schwer, sich von solch gesellschaftlich geprägten Stereotypen frei zu machen, selbst wenn man mit vermeintlich offenem Blick reist- gerade deshalb finde ich einen sensiblen Umgang mit Sprache so wichtig.

  45. Katja Says:

    So anders und sooo schön, beeindruckend.

  46. Norway Says:

    @Jule. Bei diesem Seufzer musste ich sofort an das Buch “Ach Afrika – Berichte aus dem Inneren eines Kontinents” von Bartholomäus Grill (langjähriger Afrika Korrespondent der ZEIT) denken.

    Wie schrieb ein Rezensent: “Grills Reportagen sind unbequem, nicht besinnlich, gedankenreich, nicht gefällig, stehen nicht im Dienste irgendeiner “Sache” außer der, wahrhaftig zu berichten. Mit denen, die nur ihre Vorurteile pflegen wollen – oder die ihrer Leserschaft – zeigt er wenig Geduld.
    Horizonterweiterung, das ist es, was Grill betreibt: Man erfährt viel über Afrika, und, wenn man sich darauf einlässt, noch mehr über die eigenen Vorurteile, Klischees und Dummheiten. Es gibt nicht viele Bücher, die das schaffen. Kurzum: Für Leser mit und ohne große Vorkenntnisse bestens geeignet, sprachlich hervorragend, spannend und haufenweise Einsichten produzierend – exzellent.”

    Dieses Buch kann ich allen Interessierten nur wärmstens ans Leserherz legen.

    Norway

  47. Rosi Says:

    ….was mich an diesem blog so fasziniert ist, dass ich sozusagen noch warme fotos in den händen halten kann und ich sogar das klackern der tastatur von meike winne(n!!)muths pc zu hören scheine! bücher —so interessant und fundiert ihr inhalt auch sein mag—–können diese authentizität, dieses dabeisein in dieser intensität bei mit nicht hervorrufen.

  48. kaltmamsell Says:

    Bekomme den staunenden Mund nicht mehr zu, seit Sie aus Äthiopien schreiben – ich wusste schlicht überhaupt nichts von dem, was Sie erzählen. Danke.

  49. Katja Says:

    Und tatsächlich: der Beitrag auf Mona Lisa live!

  50. Katja Says:

    “Mut wird immer belohnt”, schöner Satz, Maike, der stimmt.

  51. Kristiane Says:

    @ Katja: Naja…als ich in meinem Leben mal richtig mutig sein wollte, bin ich krachend auf die Schnauze gefallen. Seitdem wieder auf Hasenfüßen unterwegs…hübsch vorsichtig.
    Trotzdem, stimmt schon, mutig sein ist gut.

  52. Gisela Says:

    Mit Begeisterung gebe ich “vormirdiewelt” weiter. Heute konnte eine liebe Freundin mit Mann den ML-Beitrag mitsehen. Wieder neue Fans!
    So eine tolle Ausstrahlung hast Du, liebe Meike. “Man” muß Dich lieben! Der Beitrag war ja kurz, aber wir als Mitreisende sind ja täglich hautnah bei Dir. Genügend Luft zum Atmen lassen wir Dir hoffentlich, sonst gibt bitte Bescheid…

  53. Anke Says:

    Diese Bilder+ Reisebricht gerade von Äthiopien sind für mich so beeindruckend und überwältigend…wunderbar …. ! Bin heute durch die Sendung ML auf diese Seite aufmerksam geworden und werde sie mit größtem Interesse + Freude weiterverfolgen . Man kann diese Reise zuhause gemütlich vom Sofa ausmachen und seine alltäglichen Sorgen und Probleme vor die Tür stellen . In andere Welten und Kulturen abzutauchen ist doch sowieso das Größte …. Danke für diese Reise und das man daran virtuell teilnehmen kann …

  54. Claudia L. Says:

    Mitreisende, die diesen Blog seit nunmehr 10 Monaten und 19 Tagen verfolgen konnten durch den Beitrag bei ML doch nur enttäuscht werden.

    Wie sollen denn Journalisten innerhalb weniger Minuten das Wiedergeben können, was wir schon seit Monaten mitverfolgen?

    Und weiter geht die Fahrt – ich freu mich drauf!

  55. meike Says:

    @Nina: Etwas spät, aber ich las Ihren Kommentar erst jetzt: Die Beobachtung, dass die Felder immer noch mit Holzpflügen bestellt (und übrigens mit Handsicheln abgeerntet werden), ist zunächst mal wertfrei. Dann aber wiederum auch nicht. Denn bei einer exponentiell wachsenden Bevölkerung ist es eine reine Überlebensfrage, die Landwirtschaft effizienter zu betreiben. Wenn fast jeder zweite Äthiopier unterernährt ist – und das nicht nur in Dürrekatastrophen –, obwohl das Land eigentlich fruchtbar ist, ist das Nachdenken darüber, wie man das ändern könnte, alles andere als eurozentristisch. Sondern Menschenpflicht. Ökologische Erwägungen in Zeiten des Hungers hingegen – die finde ich nun wirklich eurozentristisch.

  56. Ina Says:

    Liebe Meike,

    hab die Bilder und Ihre Texte über Äthiopien mit wachsender Begeisterung gelesen. Das macht Lust auf mehr, Lust darauf, selbst hinzufahren. Wünsche noch viele tiefe und sinnliche Begegnungen da draußen in der Welt…. Danke für die vielen Eindrücke und die Welt mit Ihren Augen sehen zu können!

    viele Grüße aus Düsseldorf

  57. Franzi Says:

    vielen Dank für die bewegenden Einblicke. durch die Bilder und Zeilen bekomme ich Lust mehr über dieses Land und seine Menschen zu erfahren.

    Danke dafür und weiterhin eine gute Reise!

  58. Nina Says:

    @Meike: Hunger existiert ja nicht, weil es global zu wenig Nahrung gäbe oder sogenannte “traditionelle” Anbaumethoden & die Subsistenzwirtschaft von Kleinbauern in jedem Fall uneffizient wären, sondern aufgrund von Land Grabbing, Saatgutpatenten, Nahrungsmittelspekulation an den Börsen, mangelnder Infrastruktur und korrupten Regierungen der jeweiligen Länder sowie Dürren, die durch den Klimawandel verstärkt werden, der wesentlich vom globalen Norden verursacht wird etc. Ökologische Überlegungen halte ich dabei eder für einen Luxus noch für eurozentristisch, sondern für einen ganz wesentlichen Faktor bei der Lösung des Problems. Mehr dazu z.B. hier:
    http://blog.biovision.ch/de/
    http://www.oekosystem-erde.de/html/zukunft-landwirtschaft.html

  59. Andreas Says:

    danke für all die tollen Bilder, die uns ein so fremdes Land so nahe bringt, Danke für deine offenen Geschichten die uns ganz nah dabei sein lassen.
    Andreas

  60. elke werry Says:

    hallo noch mal. für alle, die gerne ein wenig hintergrund zur ernährungs- und agrarsituation in äthiopien erfahren wollen, hier ist eine sehr gute zusammenfassung. Zwar von 2007, aber dennoch ziemlich aktuell. Und geschrieben von leuten, die seit langem im land arbeiten. Ein paar Kochrezepte gibts auch.
    http://www.deutsch-aethiopischer-verein.de/Infoblatt-2007-06_Jahrestagung_2007.pdf
    wünsche weiterhin gute reise und vielleicht noch einen kleinen Ausflug in den Süden, es lohnt sich.

  61. michaela mahoney Says:

    tolle fotos, liebe meike