Einzigartig
In der Menge der Kommentare neulich ging möglicherweise die Lektüreempfehlung von Anja und isabo unter: David Grossman, Eine Frau flieht vor einer Nachricht. Das Buch ist leider noch nicht für den Kindle verfügbar, so dass ich erst im nächsten Jahr darauf Zugriff habe, aber ich möchte die Empfehlung ungesehen unterstützen, nachdem ich dieses großartige und sehr bewegende Grossman-Porträt im New Yorker gelesen habe. Wer nicht so gern (oder so lang) englisch liest: Die Zeit hatte ebenfalls eine gute Geschichte zu Buch und Autor. Und zuguterletzt Grossman selbst in der Eröffnungsrede des Berliner Literaturfestivals vor ein paar Jahren.
Das gute Buch macht den Leser einzigartig und befreit ihn aus der Menge. Es gibt ihm die Möglichkeit zu spüren, wie aus unbekannten Regionen Seeleninhalte, Erinnerungen und Existenzmöglichkeiten in ihm auftauchen und an die Oberfläche steigen, die ihm allein gehören und nur ihm.
Bei dieser Gelegenheit: Ich glaube, ich würde diese Reise weniger genießen ohne die technischen Möglichkeiten, die es inzwischen gibt. Auf der New Yorker-Website Artikel finden, sie mit Readability von überflüssigem Schlock befreien, sie mit einem Mausklick auf den Kindle schicken lassen, jederzeit fast alles sofort in angenehmster Umgebung lesen zu können – unbezahlbar.
Oktober 19th, 2011 at 15:56
Das Buch werde ich mir auf jeden Fall kaufen. Ich plane schon etwas von Grossman zu lesen, seit ich meine Magisterarbeit über den Dortmunder Nelly-Sachs-Preis geschrieben habe, den er 1991 erhalten hat. Spätestens beim Friedenspreis des deutschen Buchhandels letztes Jahr, hätte ich dieses Vorhaben umsetzten sollen. Jetzt aber… Danke für den erneuten Hinweis!
Oktober 19th, 2011 at 16:48
Danke an Anja und Isabo für den Literatur-Tipp, und danke für die interessanten Links, liebe Meike! Ich hab mal bei amazon.com gestöbert und eine Leseprobe der englischsprachigen Ausgabe (heißt dort “To the end of the land”) gefunden: http://snipurl.com/28nwfk.
Gut zum Überbrücken der Kindle- Wartezeit.
Oktober 19th, 2011 at 19:50
Hallo Meike,
auch wenn ich es zu schätzen weiss, dass Sie sich Israel als Land und nicht als Politikum ansehen, würde es mich brennend interessieren wie Sie die Freilassung von Gilad Shalit gestern erlebt haben. Das Land muss vor Freude gebebt haben.
Würde mich sehr über Ihre Eindrücke freuen.
Chag Sameach!
Melli
Oktober 20th, 2011 at 06:11
Sehr peinlich, ich habe die Kommentare verwechselt :/ Bitte diesen oben löschen.
Was ich eigentlich schreiben wollte:
Meine Herren. Und das so früh am Morgen. Ich glaube, zu dem Buch muss man sich imstande fühlen. Es aushalten zu können. Denn unter die Haut gehen wird es auf jeden Fall.
Oktober 20th, 2011 at 07:22
Danke, danke, für diesen beglückenden Link zu Readability!
Oktober 20th, 2011 at 08:47
Mit I.Bachmann “die Wahrheit ist den Menschen zumutbar”, Grossmann “Eine Frau flieht vor einer Nachricht” ist ein ehrliches Buch und großartig.
Oktober 20th, 2011 at 11:11
Diesen literarischen Austausch empfinde ich als absolute Bereicherung auf diesem Blog. DAs Lebensthema von Grossmann hat mich total berührt. Romy
Oktober 22nd, 2011 at 16:53
Vielen Dank für den Hinweis auf Readability, Meike! Ich bin sofort Abonenntin geworden. Ich fand schon die Entdeckung des Adblock Plus Addon eine Wohltat, weil mir die zunehmende Bewegtbildhektik der Zeitungswebsites das Lesen oft verleidet. Und jetzt kann ich mir Artikel sogar aufheben und mitnehmen. Großartig!
Ich habe “Eine Frau flieht vor einer Nachricht” auch sehr beeindruckt gelesen und weise auf die bewegende Trauerrede Grossmanns an seinen Sohn Uri hin, an die ich beim Lesen immer denken musste http://www.guardian.co.uk/world/2006/aug/20/syria.comment
Oktober 24th, 2011 at 09:34
Nanu? Sind Sie Mittwoch nicht in Tel Aviv gewesen? Da war doch vormittag am Strand diese tolle Flugshow – Werbung für Breitling-Uhren… 6 Flieger fliegen im Affenzahn umeinander, durcheinandern, gegeneinander (NEEEIIIIIIN!!! hach, zum Glück haben sie sich verfehlt) und am Ende warfen sie mit Leuchtkugeln um sich. Der Banana-Beach voll mit Leuten, Fotografen, Väter mit ihren Kindern (was machen eigentlich die Mütter in der Zeit????), die Herbert-Samuel-Straße war voll gesperrt….2 Stunden für 15 oder 20 min.