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Ich finde die erste Mahlzeit in einer neuen Wohnung ja immer wichtig. Diese hier ist genau genommen die zweite, denn als erstes trank ich morgens um 9 Uhr ein Glas Cabernet Sauvignon aus der Flasche, die der Vormieter im Kühlschrank hat stehenlassen. Ja, 9 Uhr. Nein, es ging nicht anders. Denn die Stadt, das Apartment, der Blick auf Elizabeth Bay (das ist das Blaugraue, was man da hinter den Kirschen sieht), die 20 Stunden Flug, die hinter mir lagen… Es war alles zu überwältigend. Und irgendwo ist es immer gerade 17 Uhr, wie der alte Trinkerspruch und auch die New York Times sagt.
The notion of sunrise tipples is an old one. In the 19th century, it was not unusual for a gentleman to begin his day with a bracer at a tavern. “You always read about these ‘eye-openers,’ ‘fog-cutters,’ ‘phlegm-cutters,’ ‘morning glories,’ ” said St. John Frizell, who owns Fort Defiance. “They were arguably more popular than cocktails at night.”
But as the 20th century rolled along, a stigma was attached to daytime drinking. Perhaps because of this, “eye-openers” are among the last classic drinks to be resurrected by the current cocktail renaissance. “It’s kind of the last frontier for cocktails,” Mr. Frizell said.
Aber ich schweife ab. Erste Mahlzeiten: wichtig (zumal, wenn man ein Glas kalten Rotwein im Magen hat). Meine bestand aus einer Schale Kirschen (Kirschen! Im Januar! Aber hier ist Sommer) und einer Tasse Billy Tea.
Billy Tea ist eines dieser charmanten Australiana: Der Name stammt von den leeren Suppendosen (= bouillon cans), in denen einst Tee über dem offenen Feuer gekocht wurde. Ursprünglich warf man noch ein Eukalyptusblatt hinein. Probiere ich mal an einem dieser Tage.
Ich liebe solche Jetlag-Tage ja sehr, wo niemand, nicht mal man selbst, etwas von einem erwartet. Ankommen, auspacken, rumwandern, Kühlschrank füllen, den Nachmittag verschlafen – und am Abend was entsetzlich peinliches Heimwehkrankes machen. Wie, nur mal ganz hypothetisch und völlig willkürlich gewählt, die Silvesterfolge vom „Traumschiff“ in der ZDF-Mediathek angucken (Beatrice, vorwurfsvoll: „Mit mir sind Sie noch nie gestrandet, Käptn“). Irgendwo ist es immer gerade 20.15 Uhr.
Januar 3rd, 2011 at 16:35
Ich freue mich auf das Jahr 2011 und die vielen Blickwinkel auf die Welt, die ich mir in mein Home Office hole durch Ihre Augen.
Ist doch mal ein Vorsatz: Ein Jahr lang “Vor mir die Welt” verfolgen
Alles, alles Gute Ihnen!
Januar 3rd, 2011 at 16:56
liebe meike,
ich freue mich sehr, wieder von ihnen zu hören und werde mindestens eine genauso treue begleiterin werden wie beim blauen kleid. wahnsinn, daß sie jetzt in australien sind. ich kann nur sagen: fernweh auch bei mir. wenn ich denke, daß ich wahrscheinlich diese welt verlassen werde ohne jemals in down under gewesen zu sein, tut mir das herz schon jetzt weh. und was das glas rotwein am morgen betrifft: ich hätte es genauso gemacht. ich wünsche ihnen einen phanatastischen aufenthalt und daß sie viele wundervolle dinge erleben werden.
liebe grüße aus dem verschneiten und bitterkalten österreich
ulrike
Januar 3rd, 2011 at 17:10
Toll.:)
Ich bin ein bisschen neidisch geworden, besonders auf die so lecker aussehenden Kirschen!
Januar 3rd, 2011 at 17:31
Sie schreiben toll
Es leben die medialen Moeglichkeiten!
Ich kenne das Gefuehl des Neuankommens.
Mein Abenteuer 2011 wird der Start in einen weiteren Chinaaufenthalt fuer etwa 4 Jahre werden.
Ihr Blog tunt mich ein
Neue Zeitzone, 4 Waende, Gerueche, Geraeusche, Gedanken, Begegnungen mit anderen und sich selbst….
Ich nehm Sie mit nach China
G’Day!
Januar 3rd, 2011 at 17:32
PS: Sie treffen bestimmt bald Menschen, mit denen gut Kirschen essen ist!
Januar 3rd, 2011 at 18:26
Fantastisch!
Ihr Jahr wird groß. Und auf meinen kleinen Anteil daran als Leser Ihres Blogs habe ich jetzt schon Riesenappetit.
Ahoi!
Januar 3rd, 2011 at 18:35
Bin schon neugierig was *hinter den Kirschen* kommt!
Gutes Eingewöhnen.
Salut!
*Tasiaa
Januar 3rd, 2011 at 19:03
Viel Neugierde, Spaß und Freude!!!
auf einen guten Start in das wundervolle neue Unbekannte für Sie, stoße ich doch direkt auch mal mit einem Glas Rotwein an….
Beste Grüße,
Dagmar
Januar 3rd, 2011 at 19:21
Alles Gute für die erste Station. Bekommst du in Sydney auch die Auswirkungen der Überflutungen zu spüren? Bei den Bildern im Fernsehen bekomme ich wirklich Angst.
Unter welchem allgemeinen Thema steht diese Jahr Weltreise bei dir, du machst doch ganz bestimmt nicht nur ein Jahr lang “Urlaub” , oder?
Ich freue mich auf jeden Fall darauf, dich von Deutschland aus per Internet bgleiten zu dürfen und wünsche dir alles Gute dafür.
Herzliche Grüße, Margit.
Januar 3rd, 2011 at 19:51
Elizabeth Bay, Hammer!:-)
Viel Spaß in der schönsten Stadt der Welt – ich bin überzeugt, die anderen Städte haben auch ihren Reiz, können aber mit Sydney nicht mithalten. Ob Manly Beach, der Blick vom Zoo in den Hafen, the Rocks, Darling Harbour, die Fahrten mit der Fähre durch den Hafen, …, das ist doch gar nicht zu toppen. Hach, ich glaub, ich muss ganz dringend einen Flug buchen…;-) Viel Spaß!!!!!!!!
p.s. bei Emirates kann man 30 Kilo Gepäck mitnehmen – oder waren die 20 Kilo Selbstdisziplin?
Januar 3rd, 2011 at 22:22
Also du haettest vielleicht eine Thueringer Metropole in deine Liste aufnehmen sollen – dort ist es sozial anerkannt vor 10 Uhr zu trinken. Aber schoen, dass du bei “Heimatweh” das “Traumschiff” waehlst und nicht etwa so etwas abstrus fremdlaendisches wie Tatort
Januar 3rd, 2011 at 22:46
Gute Reise, Meike!
Ich bin ein bisschen neidisch und ziemlich beeindruckt. Ein Jahr ist lang, aber mit Beatrice zusammen wird bestimmt alles ganz einfach.
Januar 12th, 2011 at 11:05
Liebe Meike,
verfolge Ihren Blog mit Begeisterung – war selbst letztes Jahr für mehrere Monate in Australien und Neuseeland… Bin schon sehr gespannt auf die nächsten Ziele!
Eine Frage: Wie haben sie das monatliche Wohnproblem gelöst? Haben Sie dazu Tipps für mich? Plane ebenfalls eine kleinere Weltreise und würde ebenfalls sehr gerne in Wohnungen (nicht Hotels) leben.
Danke & weiterhin eine aufregende Zeit!
Nina
P.S. Probieren Sie mal das Kaffee und “Musli Combo” im Cafe Gusto (Hall Street)…
Januar 12th, 2011 at 11:09
@Nina: Ich habe Wohnungen über Sabbatical Homes gemietet. Funktioniert ganz wunderbar, weil man direkt mit den Vermietern verhandelt und keine Vermittlungsgebühr zahlen muss.
Januar 15th, 2011 at 11:07
liebe meike – ich bin durch zufall auf den blog gestoßen und hab schon früher sehr gern ihre artikel gelesen, ich erinnere mich an einen waxing report in der amica – ich hab ihn aufgehoben, weil er mich immer zum lachen bringt, wenn ich ihn lese.
tolle idee, diese reise. bin gespannt, wo sie so landen werden und werde den blog verfolgen! viel spaß! grüße aus dem komisch frühlingswarmen hannover (11 grad).
Januar 16th, 2011 at 10:55
Lustig, kein bier vor vier…
nico lacht und dankt dafür.
lg
Juli 2nd, 2011 at 12:39
[...] ein Pfund Kirschen gekauft (könnte man es eigentlich schaffen, so um die Welt zu reisen, dass man immer Kirschsaison hat?) und die Wochenendausgaben von Süddeutscher (yay!) und Guardian. Der Zwanziger, den ich [...]