Pflasterstrand
Ich war – ich trau mich kaum, es zuzugeben – bislang erst zweimal am Strand, so richtig mit Braten & Wenden, jeweils für drei Stunden. Länger halte ich es inzwischen selten aus, dazu ist es mir dann doch zu öde. Auch wenn die Barceloneser Jungs (oben bei der Arbeit) alles tun, um eine hübsche Aussicht herzustellen. Beim Strand von Barceloneta stellt sich außerdem die Frage, die ich gleich mal an einen Geologen weiterreichen möchte: Bis wann ist es Sand, ab wann ist es Dreck? Hängt sicher von der Körnergröße ab. Hier hat sich jedenfalls eine hinreichende Menge von Großstadtstaub in den künstlich aufgeschütteten Strand gemischt – kein ungetrübtes Vergnügen also, und aus gutem Grund steht alle hundert Meter eine Duschanlage.
September 17th, 2011 at 11:16
Unter diesen Umständen wäre ich auch höchstens zweimal am Strand gewesen.
September 17th, 2011 at 11:32
Das Gemecker aus Barcelona geht mir langsam auf die Nerven!
Die Nachbarn zu laut, die Keller zu unfreundlich, der Strand besteht nur aus Dreck…und man kann sich ja vorsichtshalber schon mal aufregen, obwohl man noch gar nicht bestohlen wurde!
Schade, dass Sie sich nicht auf Ihre Reiseziele einlassen können.
” Ich möchte eines Tages ein Haus am Meer haben, und es wird vermutlich ein kühles Meer sein. Das ist zwar keine ganz neue Erkenntnis, aber es ist schön, dass sie immer wieder bestätigt wird. ”
Manche Menschen sind und bleiben Norddeutsch und tragen nur Dunkelblau.
Okay, aber das zu lesen macht mir keine Freude mehr!
September 17th, 2011 at 11:58
Och Kiki, nimm doch nicht alles so bierernst..
September 17th, 2011 at 12:02
Ich habe ja länger in Barcelona gelebt, in der Tat, der Strand ist dreckig. Logisch so nah an der Großstadt und am Hafen. Aber, man muss mal da gewesen sein. Gibt es noch die Abteilung nur für Frauen? Da gab es herrlich unbefangenes lautes Schnattern. Dort habe ich sozusagen passiv ein wenig katalan gelernt. Außerdem waren da noch wunderbare alte, runtergekomemne Fischerkneipen (Lang ists her..)
Frau Kiki, zwingt Sie irgend jemand mit vorgehaltener Pistole diesen Blog zu lesen? Lassen Sie es doch einfach. Schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Leser die Beiträge hier wahrnehmen.
Ich z.B. nehme wahr, dass Meike Winnemuth, die anfangs mit dieser Stadt gefremdelt hat, sich diese nun Stück für Stück erobert. Mich beschleicht sogar mit jedem weiteren Beitrag das Gefühl, als würde sie diese Stadt bald richtig lieben und sich dort wohlfühlen. Es freut mich ungemein, das Meike sich so intensiv auf jede Stadt, in der sie LEBT, einlassen kann. Wer kann das schon!!!!
September 17th, 2011 at 12:03
So, und jetzt schreibe ich hier zum ersten Mal einen kommentar, obwohl ich seit dem ersten Tag hier mitlese. Selbstverständlich hat Frau Winnemuth – ich sag jetzt Mal Meike, weil Sie mir durch das tägliche Lesen vertraut scheint- keine Claqueure nötig, aber die zunehmend unter der Gürtellinie plazierten Kommentare – ja, ich meine Sie, Kiki- finde ich mehr als ärgerlich. Persönliche Angriffe, fast schon Beleidigungen, gehören hier nicht hin, solche Worte kann man sich auch in seinem Privatleben nicht erlauben, außer man möchte seinen Freundeskreis dezimieren. Aber die Anonymität des Internets verleitet offensichtlich dazu, seinen Ansichten ungebremst Ausdruck zu verleihen, auch den Unreflektierten, denn wenn man richtig liest, liest man die persönlichen Beobachtungen eines Menschen der sich 12 Mal in einem Jahr auf völlig unterschiedliche Kulturen einlässt und uns alle mitschauen und fühlen lässt. Und genau das ist das Besondere für mich an diesem Blog. Wer mag, kann sich auf Meike und ihre Wahrnehmung der Welt einlassen, wer nicht offen und neugierig für ihre persönliche Sicht auf die Umwelt ist, sollte Reiseführer lesen.
So das musste jetzt mal raus.
Und Dir, liebe Meike, danke dafür, dass Du trotz der Nörgler weiter machst. Ich schätze Deine schlaue, emotionale und oft überraschende Sicht und Deine Offenheit. Und den Mut Dich selbst in Deinen Beiträgen “nackich” zu machen und Dich damit preizugeben. Danke.
September 17th, 2011 at 12:07
Und ich bin dankbar für das, was ich nicht als “Gemecker” empfinde, sondern als nicht durch einen Reiseführerverlag weichgespülte Hinweise – meine Nichte fährt demnächst öfter nach Barcelona und wird sich dank Meike manche Zeitvergeudung sparen können. Na gut, sie geht dann vielleicht wegen der Jungs doch mal am Strand gucken…
September 17th, 2011 at 12:46
ich sag nur: ignorieren..
und zulassen, dass es meinungsfreiheit gibt.. wir wissen doch, dass es meike (hoffentlich) egal ist
also einfach überlesen!
endlich wieder berichte übers essen.. hmmmmm lecker.. da wäre ich gerne mal dabei…
September 17th, 2011 at 12:51
Interessant, wie verschieden die Wahrnehmung der Leser ist.
Vermutlich hab ich es auch hier schon mal zitiert, aber heute passt es angesichts der Reaktionen so gut:
“Die Welt ist groß und bunt und groß genug, dass wir alle darin Unrecht haben können.”
(Denis Scheck)
Und:
“Realität ist für mich immer nur das, was jeder als Realität empfindet. Wir leben alle in verschiedenen Welten.
Wir haben zwar eine Schnittmenge, wo wir uns verständigen können, doch das emotionale Empfinden ist sehr subjektiv. Ich würde gerne allen Leuten austreiben, dass sie glauben, dass ihre Realität ‘die Realität’ ist und nicht nur eine bizarre Sicht der Dinge.”
(Bernd Pfarr)
Das gilt sowohl für “die Welt” als auch für “vermittelte Welt”, z.B. durch dieses Reiselogbuch oder andere Texte.
Ich empfinde die Eindrücke aus Barcelona nicht mal ansatzweise als Gemecker. Ja, es sind _auch_ kritische Worte – aber auch viel Begeisterung und Hingerissensein und vor allem Offenheit, Interesse und Bereitschaft, sich auf Menschen, Orte, Begegnungen einzulassen. Meike ist nun wirklich kein Mensch, dem man vorwerfen könnte, Negaholiker zu sein…
Gruß
jule,
auch norddeutsch
September 17th, 2011 at 13:39
ich möchte ausdrücklich gizehs kommentar beipflichten!
danke!
September 17th, 2011 at 13:46
ich bin binewins meinung!
danke ebenfalls!
September 17th, 2011 at 14:46
Das ist doch gerade der Witz hier, dass Frau Winnemuth ehrlich aufschreibt, was sie denkt und empfindet. Wer findet schon immer alles toll? Nur jemand, der nicht ganz dicht ist. Mit “Gemecker” hat es meiner Ansicht nach nichts zu tun, wenn man auch mal was Kritisches von sich gibt. Und wie schon einige hier bemerkten: niemand wird gezwungen, diesen Blog zu lesen.
September 17th, 2011 at 17:57
Also, um noch mal auf den Sand zurück zu kommen – ich wurde beim Kauf unseres Sandkastensands (?) darauf hingewiesen, dass es gewaschenen und ungewaschenen Sand gibt. Letzterer staubt stark und macht Flecken, die schlecht bis gar nicht auszuwaschen sind. Vielleicht hat die Stadt gespart und ungewaschenen Sand gekauft?
September 17th, 2011 at 18:49
Also, jetzt kommt doch noch der geforderte Geologe zu Wort
Sand hat eine Korngröße zwischen 63µm-2mm. Das meiste Strandmaterial besteht aber nicht unbedingt nur aus Sand (im Sinne der Korngröße) sondern auch aus Schluff und Kiesen.
@KatjaW: Aus sogenannten gewaschenen Sand ist die nächstkleinere Korngröße, der Schluff, ausgewaschen. Der Schluff stiebt ansonsten wirklich.
Ach, ich mag ihren Blog, erfrischend und ehrlich! Genau so soll das sein!
September 17th, 2011 at 18:55
@Uta: Danke! Danke vor allem für das Wort „Schluff“. Immer wieder schön zu erleben, wie unvollkommen man seine eigene Sprache beherrscht, das Wort ist völlig neu in meinem Vokabular. Ist es das, was wir Laien mit Staub meinen? Und kann es sein, dass der Strand von Barcelona durchaus ursprünglich aus gewaschenem Sand bestand und die Stadt quasi beim Ausatmen einfach drübergeschlufft hat?
September 17th, 2011 at 21:17
Super Expertentalk. Schluffspezialisten unter sich. Interessant!
September 18th, 2011 at 07:06
Also Gemecker habe ich bisher nur von einigen wenigen Kommentatoren gelesen.
Alle Texte von Frau Winnemuth sind für mich Beschreibungen des selbst erlebten und halt auch selbst so empfundenen Geschehens. Genau das ist das schöne an so einem Blog.
Neutrale Beschreibungen erwarte ich hier nicht.
Wie auf der ganzen Welt in jeder Stadt oder jedem Dorf, man wird immer alles erleben können, von freundlich bis unfreundlich, von laut bis leise, von angenehm bis unangenehm, von schön bis hässlich, usw. so sind wir Menschen und so ist das Leben.
Wenn Menschen auf solche harmlosen Texte schon so negativ reagieren, wie ist es dann erst im wahren Leben wenn mal was richtig schief läuft?
Ich jedenfalls bin seit dem ersten Tag dabei und genieße jeden Bericht so wie er ist.
Bitte weiter so erfrischend und ehrlich wie schon @Uta sagte.
September 18th, 2011 at 10:01
@meike: Die Stadt mit all ihren Baustellen und Autos tut alles dafür, dass Feinstaub produziert wird und dieser sich fein säuberlich Richtung mehr bewegt, wo er dann ordnungsgemäß runterrieselt und der Strand verunstaltet. Sicherlich werden auch Abwässer in das Meer geleitet, die genügend Sedimente mit sich führen und die Dank der Meeresströmung am Strand wieder “abgelegt” werden. Da hat man es wieder…. der Mensch ist schuld.
September 18th, 2011 at 12:09
‘Schluff’ ist ja wohl das mit Abstand das süsseste Wort, welches ich seit langem gehört habe, nicht zu verwechseln mit ‘Schnuff’! (mein Hund)
Übrigens, wenn wir uns hier immer alle so einig sind ist es irgendwann doch auch fad, da lob ich mir eine gesalzene Kritik, über die wir uns auslassen können. Also Kiki, weiter so
September 18th, 2011 at 16:03
Ich glaube, ich kommentiere dieses wunderbare Blog heute zum ersten oder höchstens zweiten Mal, aber da ich a) ansonsten recht viel im Netz unterwegs bin und kommentiere und b) selten bis nie auf eine andere Kiki dabei gestoßen bin, will ich hier doch kurz festgehalten wissen, daß dieser Meckerbolzen-Kommentar da oben nicht von mir stammt, bevor ich mich vor meinen hier mitlesenden Freunden rechtfertigen muss.
September 19th, 2011 at 16:48
der strand sieht leider nicht sehr einladend aus, aber hauptsache, daß das meer in der nähe ist. alleine das würde mir schon genügen. in jedem urlaub bin ich ein bißchen traurig, daß ich nicht in südlichere gefilde hineingeboren bin.
September 19th, 2011 at 17:00
noch etwas:
@ kiki: ich habe den verdacht, aus ihnen spricht der pure neid.
hat nix mit schmeichelei zu tun, aber ich folge frau winnemuth gerne überall hin, das war schon beim “kleinen blauen” so und nun bei “vor mir die welt”. ich weiß ihre schreibe zu schätzen und ihre kluge sicht der dinge, die mir manchmal aus der seele spricht. danke für diese blogs und dass sie uns an ihrer reise teilhaben lässt!
September 21st, 2011 at 12:59
Kiki (2): Fresse.
September 21st, 2011 at 15:29
@Sabina: Jetzt muss ich doch noch mal eingreifen, obwohl das Thema eigentlich längst erledigt war. Es war noch nicht mal ein Thema, denn selbstverständlich darf hier jeder kritisieren, die Kommentarabteilung ist keine Beweihräucherungsanlage. Was mir aber doch wichtig ist: dass der Umgangston ein freundlicher ist und bleibt. Deshalb: Danke für die herzhafte Reaktion, aber „Fresse“? Bitte nicht. Man muss die Dinge doch nicht unnötig eskalieren lassen.
September 26th, 2011 at 18:38
Irgendwann wurde mal in einem Ihrer Einträge ein Link zu einem Gute-Laune-Musikvideo gepostet, BOY – Little Numbers. ich bin jetzt schon ewig auf der Suche danach, um mich bei demjenigen zu bedanken. Tolle Musik! Gute Laune, wirklich.
Und das Video spielt in Barcelona, und genau diese (oder zumindest genau solche) Stangen kamen auch darin vor.
Hier nochmal der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=zsyjS_vJfkw