also, eines hat sich nicht veraendert: die vielen Menschen, die es damals gab sind zwar inzwischen alt geworden oder gestorben, aber es gibt immer noch viele Menschen in der Nanjing Road. Und auch andere Sachen gibt es noch heute: zum Beispiel die Wanton Suppen und die leckeren Guo Ba`s (Brot aus am Topfboden angebranntem Reis). Ach ja, und den Shanghai Dialekt! Obwohl er heute nicht mehr so ausschliesslich gesprochen wird, ist er doch noch die wichtigste Sprache in Shanghai – trotz Globalisierung und trotz der vielen Neu-Shanghaier…
Als nostalgisch veranlagte Anti-Geschaeftsfrau aber verrate ich Euch: frueher haette es mir vielleicht sogar noch besser gefallen…
was ich feststelle:
außer mir nur weibliche Kommentierende
mich interessieren die Berichte über die mir bisher noch fremden Städte
aber immer wieder : Essen, Kleider und Zick…
Was mich in Hong Kong immer faszinierte, war das “KlickKlackKlick” der Go Spieler, das aus manchen Häusern/Spielhallen durch die geschlossenen Fensterläden bis auf die Strasse drang.
Gibt es das in dem Shanghai von heute auch noch?
@ Max: stimmt schon ein wenig, aber ich seh es auch mit als Zeichen dafür, dass die grossen Weltstädte sich immer mehr angleichen. Hotels, Malls, Clubs, Promenaden, alles ähnelt sich immer mehr. Da reichen 4 Wochen wahrscheinlich nicht aus, um die mehr verborgenen und authentischeren Dinge zu finden.
Ich glaube auch nicht, dass man den Spirit eines Landes in einer Metropole allein entdecken kann. Sydney z.B. zeigt auch nicht die Quintessenz Australiens. Ist eben lediglich Sydney.
Frohe Ostern an die, die es feiern!
@Astrid: Richtig, vier Wochen reichen nicht aus. Für eine Stadt nicht und für ein Land schon gar nicht. Ich finde es aber auch, dass das „Authentische“, wie immer man das definiert, auf dem Land oder im Verborgenen lebt. Oft ist es das Offensichtliche, Typische. Sind die Shanghaier Schlepper, die einem alle paar Meter eine falsche Rolex andrehen wollen, unauthentisch?
Liebe Frau Winnemut wie wunderschön, immer wieder Ihren Blog lesen zu dürfen! Beinahe täglich freue ich mich darauf—beinahe nur, weil manche Tage so voll mit vermeintlich wichtigen Dingen gepackt sind.
Mein einziges Shanghai – Erlebnis ist nun fast auf den Tag genau 23 Jahre her, und es muss sich enorm viel veränert haben. Aber schon damals war es eine quirlige, faszinierende Stadt mal erschreckend grau mal überwältigend bunt, und Geschichte(n) lauerte(n) an jeder Ecke. Es waren nur ein paar Tage Shanhai, aber so angefüllt mit unerwateten Begegnungen, Gerüchen und Geräuschen, dass ich bis heute nur die Augen schließen muß und mich wieder hinträumen kann……
Vor allen Dingen diese unerwarteten Begegnungen (nicht nur in Shanghai, besonders gerne denke ich hier an Wuhan z.B.) sind es, die mich auch nach so vielen Jahren noch immer beglückend an diese Zeit denken lassen. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen viel solcher beglückenden Momente!
Hallo Meike – so spontan gesagt – ich glaube, ja. Die gibt es ja auch z.B. in Manila, in Kairo, Bangkok und in Hong Kong.
Aber über die Frage “was ist authentisch”, muss ich mal nachdenken.
Ich hab auch gestern noch anschliessend drüber nachgedacht, was Sydney ausmacht, was an der Stadt typisch australisch ist und warum Besucher oft schnell sagen : “oh, das ist ja hier wie Vancouver … wie San Diego .. etc”. Warum man sich gerne Vergleiche zu Bekanntem sucht und Ankerpunkte setzt?
Gruss aus einem grau-regnerischen Sydney
@Astrid: Authentisch ≠ typisch. Die Frage ist ohnehin tückisch. Ein bayerischer Schuhplattler würde von jedem Amerikaner als typisch deutsch bezeichnet werden, von den meisten Deutschen aber als folkloristische Ausnahmeerscheinung. Ist er authentisch? Klar, wenn er zuhause auf dem Dorf auch schuhplattelt und das nicht nur vor amerikanischen Touristen tut.
Mir geht es aber um etwas anderes: Ich finde eben nicht, dass nur das Leben auf dem Land das authentische ist. Das scheint mir ein verbreiteter Romantizismus zu sein (und zwar vornehmlich von Städtern verbreitet…). Natürlich ähneln sich Städte auf gewisse Weise – aber nur oberflächlich. Ich habe bisher vier völlig unterschiedliche Städte mit jeweils sehr eigenen Lebensrhythmen erlebt.
@ Meike – ach so, da hatte mich dein Satz im letzten Posting fehlgeleitet (“ich finde es aber auch, dass das „Authentische“, wie immer man das definiert, auf dem Land oder im Verborgenen lebt”) – da fehlte dann wohl einfach nur das ‘nicht’. Wir sind wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander.
Es stimmt schon, jede Grossstadt hat ihren eigenen Rhythmus und eigenen Flair, gerade auch wenn man verschiedene Kontinente vergleicht.
Mir ging es eher um die Hotelbars, Shoppingmalls, Cocktails, Dinner, etc, die sich immer mehr angleichen, was ja auch irgendwie nicht zu vermeiden ist.
Es ist ja auch die Frage, was ist das ‘richtige’ China (Australien, Argentinien, USA, Deutschland …), wenn man das ueberhaupt bei einem Land definieren kann. Im Grunde ist es ja ein Mix aus allen Puzzlestücken. Stimmt schon. Chinesisch ist nicht nur der Bauer, der noch mit Familie auf dem Kachelofen schläft und dir höllisch scharfes Essen anbietet, sondern auch die Chinesin, die sich in der Metropole die Augenfalte operieren lässt und westliche Marken liebt.
Wenn man sich überlegt, wie unterschiedlich hier in Deutschland schon Berlin, Hamburg und München sind, und die vierte Millionenstadt Köln; obwohl ständig eine Völkerwanderung stattfindet und die Menschen sich eigentlich nicht unterscheiden. München besteht ja nicht mehr aus Münchnern, sondern Zu’groasten, und Berlin auch nicht mehr aus Berlinern, trotzdem hat jede Stadt ihr ganz eigenes Gesicht und Feeling, so vom Gefühl her. Da wabert doch vieles in der Luft, was nicht greifbar ist.
April 23rd, 2011 at 12:04
also, eines hat sich nicht veraendert: die vielen Menschen, die es damals gab sind zwar inzwischen alt geworden oder gestorben, aber es gibt immer noch viele Menschen in der Nanjing Road. Und auch andere Sachen gibt es noch heute: zum Beispiel die Wanton Suppen und die leckeren Guo Ba`s (Brot aus am Topfboden angebranntem Reis). Ach ja, und den Shanghai Dialekt! Obwohl er heute nicht mehr so ausschliesslich gesprochen wird, ist er doch noch die wichtigste Sprache in Shanghai – trotz Globalisierung und trotz der vielen Neu-Shanghaier…
Als nostalgisch veranlagte Anti-Geschaeftsfrau aber verrate ich Euch: frueher haette es mir vielleicht sogar noch besser gefallen…
April 23rd, 2011 at 18:50
was ich feststelle:
außer mir nur weibliche Kommentierende
mich interessieren die Berichte über die mir bisher noch fremden Städte
aber immer wieder : Essen, Kleider und Zick…
April 23rd, 2011 at 18:50
iges…
April 24th, 2011 at 01:51
Was mich in Hong Kong immer faszinierte, war das “KlickKlackKlick” der Go Spieler, das aus manchen Häusern/Spielhallen durch die geschlossenen Fensterläden bis auf die Strasse drang.
Gibt es das in dem Shanghai von heute auch noch?
April 24th, 2011 at 02:18
@ Max: stimmt schon ein wenig, aber ich seh es auch mit als Zeichen dafür, dass die grossen Weltstädte sich immer mehr angleichen. Hotels, Malls, Clubs, Promenaden, alles ähnelt sich immer mehr. Da reichen 4 Wochen wahrscheinlich nicht aus, um die mehr verborgenen und authentischeren Dinge zu finden.
Ich glaube auch nicht, dass man den Spirit eines Landes in einer Metropole allein entdecken kann. Sydney z.B. zeigt auch nicht die Quintessenz Australiens. Ist eben lediglich Sydney.
Frohe Ostern an die, die es feiern!
April 24th, 2011 at 05:39
@Astrid: Richtig, vier Wochen reichen nicht aus. Für eine Stadt nicht und für ein Land schon gar nicht. Ich finde es aber auch, dass das „Authentische“, wie immer man das definiert, auf dem Land oder im Verborgenen lebt. Oft ist es das Offensichtliche, Typische. Sind die Shanghaier Schlepper, die einem alle paar Meter eine falsche Rolex andrehen wollen, unauthentisch?
April 24th, 2011 at 09:42
Liebe Frau Winnemut wie wunderschön, immer wieder Ihren Blog lesen zu dürfen! Beinahe täglich freue ich mich darauf—beinahe nur, weil manche Tage so voll mit vermeintlich wichtigen Dingen gepackt sind.
Mein einziges Shanghai – Erlebnis ist nun fast auf den Tag genau 23 Jahre her, und es muss sich enorm viel veränert haben. Aber schon damals war es eine quirlige, faszinierende Stadt mal erschreckend grau mal überwältigend bunt, und Geschichte(n) lauerte(n) an jeder Ecke. Es waren nur ein paar Tage Shanhai, aber so angefüllt mit unerwateten Begegnungen, Gerüchen und Geräuschen, dass ich bis heute nur die Augen schließen muß und mich wieder hinträumen kann……
Vor allen Dingen diese unerwarteten Begegnungen (nicht nur in Shanghai, besonders gerne denke ich hier an Wuhan z.B.) sind es, die mich auch nach so vielen Jahren noch immer beglückend an diese Zeit denken lassen. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen viel solcher beglückenden Momente!
April 25th, 2011 at 01:47
Hallo Meike – so spontan gesagt – ich glaube, ja. Die gibt es ja auch z.B. in Manila, in Kairo, Bangkok und in Hong Kong.
Aber über die Frage “was ist authentisch”, muss ich mal nachdenken.
Ich hab auch gestern noch anschliessend drüber nachgedacht, was Sydney ausmacht, was an der Stadt typisch australisch ist und warum Besucher oft schnell sagen : “oh, das ist ja hier wie Vancouver … wie San Diego .. etc”. Warum man sich gerne Vergleiche zu Bekanntem sucht und Ankerpunkte setzt?
Gruss aus einem grau-regnerischen Sydney
April 25th, 2011 at 03:07
@Astrid: Authentisch ≠ typisch. Die Frage ist ohnehin tückisch. Ein bayerischer Schuhplattler würde von jedem Amerikaner als typisch deutsch bezeichnet werden, von den meisten Deutschen aber als folkloristische Ausnahmeerscheinung. Ist er authentisch? Klar, wenn er zuhause auf dem Dorf auch schuhplattelt und das nicht nur vor amerikanischen Touristen tut.
Mir geht es aber um etwas anderes: Ich finde eben nicht, dass nur das Leben auf dem Land das authentische ist. Das scheint mir ein verbreiteter Romantizismus zu sein (und zwar vornehmlich von Städtern verbreitet…). Natürlich ähneln sich Städte auf gewisse Weise – aber nur oberflächlich. Ich habe bisher vier völlig unterschiedliche Städte mit jeweils sehr eigenen Lebensrhythmen erlebt.
April 25th, 2011 at 09:42
@ Meike – ach so, da hatte mich dein Satz im letzten Posting fehlgeleitet (“ich finde es aber auch, dass das „Authentische“, wie immer man das definiert, auf dem Land oder im Verborgenen lebt”) – da fehlte dann wohl einfach nur das ‘nicht’. Wir sind wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander.
Es stimmt schon, jede Grossstadt hat ihren eigenen Rhythmus und eigenen Flair, gerade auch wenn man verschiedene Kontinente vergleicht.
Mir ging es eher um die Hotelbars, Shoppingmalls, Cocktails, Dinner, etc, die sich immer mehr angleichen, was ja auch irgendwie nicht zu vermeiden ist.
Es ist ja auch die Frage, was ist das ‘richtige’ China (Australien, Argentinien, USA, Deutschland …), wenn man das ueberhaupt bei einem Land definieren kann. Im Grunde ist es ja ein Mix aus allen Puzzlestücken. Stimmt schon. Chinesisch ist nicht nur der Bauer, der noch mit Familie auf dem Kachelofen schläft und dir höllisch scharfes Essen anbietet, sondern auch die Chinesin, die sich in der Metropole die Augenfalte operieren lässt und westliche Marken liebt.
Und wie ist das nun mit den Go- Spelunken?
April 25th, 2011 at 09:51
Wenn man sich überlegt, wie unterschiedlich hier in Deutschland schon Berlin, Hamburg und München sind, und die vierte Millionenstadt Köln; obwohl ständig eine Völkerwanderung stattfindet und die Menschen sich eigentlich nicht unterscheiden. München besteht ja nicht mehr aus Münchnern, sondern Zu’groasten, und Berlin auch nicht mehr aus Berlinern, trotzdem hat jede Stadt ihr ganz eigenes Gesicht und Feeling, so vom Gefühl her. Da wabert doch vieles in der Luft, was nicht greifbar ist.