Feiertag
Ich brauche ja immer ein bisschen, bis es mich an die Orte treibt, für die eine Stadt berühmt ist. Heute aber war der perfekte, strahlend sonnige Tag für den Bund, die legendäre Uferpromenade am Huangpu. Fanden zwar auch die anderen paar Millionen, aber zumindest war’s mal wieder lustig. Auch in China bin ich beliebtes Fotoobjekt, die Nummer ziehe ich inzwischen professionell durch. Der Bund – eine Kette von frühkapitalistischen Trutzburgen aus Shanghais heißer Zeit Anfang des letzten Jahrhunderts – ist wirklich wunderschön, am schönsten auf der Terrasse eines der teuren Dachrestaurants (zum Beispiel hier) mit einem Wahnsinnsblick auf die Hochhäuser von Pudong.
Mir zur Seite: VMDW-Kommentatorin Dievommond, deren Blog über Shanghai ich schon kannte. Dahinter steckt Julia, eine deutsche Gitarrenlehrerin, die mit einem Chinesen verheiratet ist und seit 12 Jahren in Shanghai lebt. Und die mir erst mal die Schönheiten des Nahverkehrssystems nahebrachte. Es gibt eine aufladbare Metro-Card, die jiaotong ka, die man einfach über die Lesegeräte am Ein- und Ausgang zieht – das funktioniert selbst, wenn sie in der Handtasche ist. Mit der Karte kann man auch in Bussen, Fähren, Taxis und bei McDonald’s bezahlen; ein Traum an Effektivität. Eine Fahrt zum People’s Square: 3 RMB, rund 30 Cent.
Richtig schön wurde es natürlich mal wieder beim Essen: in einem kleinen Nudelsuppenladen in einer Nebenstraße. So werden la mien gemacht, handgezogene Nudeln:
Nein, so werden sie gemacht (doll besonders die letzten 30 Sekunden):
Und so sehr glücklich gegessen:
April 5th, 2011 at 15:32
Lecker! Können Sie das Nudelteigrezept irgendwo auftreiben??
Bon appetit!
April 5th, 2011 at 15:37
@Christian: Ich rate davon ab, nach einem La Mian-Rezept zu fahnden. Es macht graue Haare, siehe hier.
April 5th, 2011 at 15:39
Das ist ja ein nettes Zusammentreffen! Freu mich auf sonniges Weiterlesen…
April 5th, 2011 at 15:40
Hammer! toll! Ich liiiiebe diesen Blog <3
April 5th, 2011 at 15:46
wenn dir mal nach todschick japanisch ist, quasi als ersatz für den tokioaufenhalt:
Shintori, 803 Julu Road, by Fumin Road, (in the Former French Concession area), Shanghai.
und sensationell klamotten shoppen: Joyce Warehouse, D101-102, 570 Huaihai Xi Lu, near Hongqiao Lu,
da werden die sachen aus der letzten saison (Balenciaga, Lanvin, MiuMiu, Ana Sui, Marc Jacobs, Jil Sander, Yamamoto) immer billiger, je länger sie im laden hängen, grossartiges konzept.
viel spass! gabriele
April 5th, 2011 at 15:50
Oh,da beneide ich dich mal.Nudelsuppen sind doch eine ganz feine Sache!
Viel Spaß beim “Löffeln”
April 5th, 2011 at 16:34
Hahaha, danke für die Warnung und den Link, Meike.
Wo Sie immer nur diese Infos ausgraben. Na, vielleicht bin ich abenteuerlustig….
April 5th, 2011 at 16:50
was für eine unwirkliche skyline. die farben!
April 5th, 2011 at 17:17
So nette, schöne Wasserbilder in den letzten Tagen!
April 5th, 2011 at 17:39
@Juli: der Smog!
April 5th, 2011 at 18:36
Das macht der Smog?
Wow.
Mich interessiert eine ganz andere Frage, Meike, ist es nicht auch fürchterlich anstrengend so derart unterschiedliche Kulturen zu erleben? Vom, mir allein beim Lesen anstrengendem Indien, direkt nach China. Das mir mit meinen westlichen Augen auch extrem eindrucksvoll scheint.
Ist Europa nicht dahingegen direkt eine Entspannung? Urlaub vom Urlaub?
Judith
April 5th, 2011 at 20:00
Lecker!
April 6th, 2011 at 03:32
@Gabriele: Danke für die Tipps! Das Shintori ist nur 15 Minuten von mir entfernt, wird bestimmt getestet.
@Judith: Verblüffenderweise erlebe ich Shanghai als geradezu erholsam im Vergleich zu Indien. Bislang empfinde ich keine Anstrengung (okay – mit der Ausnahme von Mumbai, klar), sondern weiterhin einfach nur große Neugier und immer wieder Momente von glucksendem Glück angesichts des Geschenks dieses Jahres. Kann natürlich sein, dass mir der europäische Teil dann fast langweilig vorkommen wird, aber ich glaube ja, dass man mit dem richtigen Blick sogar Hamburg exotisch finden kann.
April 6th, 2011 at 04:08
“aber ich glaube ja, dass man mit dem richtigen Blick sogar Hamburg exotisch finden kann.”
und ob!
April 6th, 2011 at 04:52
Hallo Meike, ich bin auch in Shanghai und verfolge schon seit einigen Tagen deine interessanten Berichte. Die Bilder vom Bund kommen mir sehr bekannt vor, denn ich habe gestern auch welche vom gleichen Standort aus gemacht. Gruss Huby
April 6th, 2011 at 04:55
Moin, Moin aus dem exotischen Hamburg!
April 6th, 2011 at 05:10
Auf jeden Fall ist das Erstehen einer Fahrkarte in Hamburg schon ein rechtes Abenteuer – in der richtigen Stimmung so zu sehen.
Den Begriff *glucksendes Glück* finde ich herrlich. Er trifft so schön und ich kenne es
Viele solche Momente wünscht dir
Tally
April 6th, 2011 at 06:07
herrlich!! aber nochmals: koennten sie nicht bitte ab und an gerueche und geschmaecker beschreiben? und, sorry, falls ich da was verpasst habe, wo geht’s im mai hin? beste gruesse, weiter so!
April 6th, 2011 at 11:22
Die Bilder der Stadt, die entspannten Menschen, die Nudelsuppe, das hübsche Hotel – das macht richtig Lust auf eine Reise nach nach Schanghai. Toll.
April 6th, 2011 at 12:07
@Simone Schröder: Im Mai gehts nach Honolulu… aber nun genießen wir erst mal vier Wochen Shanghai … und glucksendes Glück
April 6th, 2011 at 14:03
Na Gott sei Dank ist Ihre Heimatstadt in Deutschland nicht das bräsige und das etwas überhebliche München, sondern Hamburg mit den vielen Pötten, die in die große weite Welt auslaufen, was aber wiederum ein neues Fernweh verursachen könnte.
April 6th, 2011 at 14:45
@Marie: Ui, Sie sind aber mutig. Wollen Sie riskieren, dass die Kommentare zu diesem Eintrag den Rekord für den über das Essen von Känguru-Fleisch toppen? Um das zu befeuern: Erstens haben Sie komplett Recht. Zweitens finde ich München wider Erwarten ganz nett, ich wohne ja immerhin, wenn ich in Deutschland bin, zwei von vier Wochen dort.
April 6th, 2011 at 14:56
Ich darf’s sagen, da ich hier in München schon seit 32 Jahren wohne. Marie an alle: Bitte keine Beschimpfungen wegen dieser Bemerkung.
April 6th, 2011 at 15:42
@Julia, Du siehst aus als hättest Du Spaß und es schmeckt Dir
Herzliche Grüße aus Hannover nach Shanghai.
April 7th, 2011 at 10:26
ich hoffe sie zeigen auch bilder von oben aus den Fernsehturm ( das grosse lange ding mit den Knuppeln ) oder dem Hayatt Hotel ( das lange spitze neben dem flaschenöffner )
danke
April 9th, 2011 at 09:49
Hi,
wenn Sie noch einmal einen halben Nachmittag Zeit haben, ist Qibao noch eine nette kleine Altstadt, wo man keine westlichen Touris trifft .
cu
Axel
(der letzten Sommer auch den Kulturschock Mitteleuropa -> Indien -> Shanghai -> Mitteleuropa mitgemacht hat)